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47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Die akute Nierenfunktionsstörung brandverletzter Patienten – Die optimale Hämodialyse?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Martin Siebeck - Helios Klinikum Krefeld, Klinik für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie, Krefeld, Deutschland
  • Truong Quang Vu Phan - Helios Klinikum Krefeld, Klinik für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie, Krefeld, Deutschland
  • Detlef Kindgen-Milles - Universitätsklinik Düsseldorf, Klinik für Anästhesie, Düsseldorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc062

doi: 10.3205/16dgpraec062, urn:nbn:de:0183-16dgpraec0621

Published: September 27, 2016

© 2016 Siebeck et al.
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Fragestellung: Die akute Nierenfunktionsstörung (ANV) brandverletzter Patienten tritt je nach Verbrennungsumfang mit einer Inzidenz von 19 bis 72 % auf. Ungefähr ein Viertel der Patienten benötigt ein Nierenersatzverfahren (Mustonen 2008). Ursächlich sind unter anderem die durch Hypotonie bedingte Minderperfusion der Niere und die massive Freisetzung von Myoglobin und Zytokinen. Nierenersatzverfahren sollten daher neben den allgemeinen Retentionsparametern ebenso Myoglobin und Zytokine aus dem Blut entfernen, ohne dabei kreislaufsupprimierend zu wirken. Die kontinuierliche Hämofiltration erfüllt diese Ansprüche, bewirkt jedoch zusätzliche Albuminverluste. Eine Alternative ist die kontinuierliche, citrat-antikoagulierte, veno-venöse Hämodialyse (Ci-Ca® CVVHD) mit einem neuartigen super high-flux Filter (EMiC®2).

Methoden: Nach Zustimmung der Ethikkommission und vorliegender Einverständniserklärung nahmen wir 14 Patienten (Durchschnittsalter 68 Jahre; APACHE-II bzw. SAPS-II-Score 14 ± 14 bzw. 39 ± 13) einer chirurgischen ICU, die auf Grund eines dialysepflichtigen ANV mit Ci-Ca® CVVHD und SHF-Filter behandelt wurden, in die Studie auf. Gemessen wurden allgemeine Retentionsparameter und Mittelmoleküle, sowie Albumin. Die Plasmaclearance (PCL) und die Serumlevel wurden mit dem Wilcoxon Vorzeichen-Rang-Test ausgewertet.

Ergebnisse: Die allgemeinen Retentionsparameter wurden effizient aus dem Blut entfernt. Die Serumkonzentrationen der Mittelmoleküle wurden deutlich reduziert, dabei kam zu keinen zusätzlichen Albuminverlusten.

Schlussfolgerungen: Die veno-venöse Hämodialyse mit einem super high-flux Filter stellt auf Grund Ihrer Eigenschaften, wie der regionalen Antikoagulation, der sehr guten Clearanceleistung im Mittelmolekülbereich und keinerlei Albuminverlusten, eine vielversprechende Alternative zur häufig verwendeten Hämofiltration in der Behandlungen des akuten Nierenversagens bei Verbrennungsopfern dar.