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47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

08.09. - 10.09.2016, Kassel

Plastisch chirurgische Extremitätenrekonstruktion durch Fibula-pro-Tibia Operation – Ergebnisse und Erfahrungen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lars Hinrich Evers - Helios Klinik Emil von Behring, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Berlin, Deutschland
  • M. Greulich - Marienhospital, Klinik für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Stuttgart, Deutschland
  • Peter Schmid - HELIOS Klinikum Emil von Behring, HELIOS Kinderzentrum Berlin Südwest Kinderorthopädie und Kindertraumatologie, Berlin, Deutschland
  • Holger Mellerowicz - HELIOS Klinikum Emil von Behring, HELIOS Kinderzentrum Berlin Südwest Kinderorthopädie und Kindertraumatologie, Berlin, Deutschland
  • Uwe von Fritschen - Helios Klinik Emil von Behring, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 21. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Kassel, 08.-10.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc041

doi: 10.3205/16dgpraec041, urn:nbn:de:0183-16dgpraec0417

Published: September 27, 2016

© 2016 Evers et al.
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Text

Einleitung: Die Wiederherstellung langstreckiger Tibiadefekte stellt eine rekonstruktive Herausforderung dar. Ursächlich können sowohl kongenitale, posttraumatische als auch onkologische Defekte sein. Ein differenziertes und umfassendes Therapiekonzept ist entscheidend, um dem Patienten ein dauerhaftes und belastbares Ergebnis zu ermöglichen. Die Fibula-pro-Tibia Operation stellt eine anspruchsvolle plastisch-chirurgische Option dar, bietet jedoch aufgrund seiner einschrittigen Vorgehensweise zahlreiche Vorteile gegenüber langwierigen mehrschrittigen Verfahren.

Material und Methodik: Wir berichten über insgesamt 10 Patientenfälle über einen Zeitraum von 7 Jahren, bei denen eine Fibula-pro-Tibia Operation zum Extremitätenerhalt durchgeführt wurde. Dabei handelt es sich um 6 kongenitale kindliche Tibia-Fehlbildungen (Durchschnittsalter 7,2 Jahre) sowie 4 posttraumatische Tibia-Defekte (Durchschnittsalter 23,2 Jahre), die einen mikrochirurgischen Fibulatransfer notwendig machten, nachdem andere rekonstruktive Optionen ausgeschöpft waren. Das Follow-up war mindestens 6 Monate.

Ergebnisse: Alle 10 durchgeführten Fibula-pro-Tibia Operationen verliefen erfolgreich. Postoperativ war in allen Fällen ein dopplersonographisches Monitoring möglich. Die transferierten Fibulae heilten reizlos ein. Die röntgenologischen Langzeitergebnisse zeigten eine regelrechte knöcherne Einheilung und eine überwiegend achsengerechte Stellung der Fibula. Die Patienten zeigten bei insgesamt guter Belastungsfähigkeit ein symmetrisches Gangbild.

Diskussion: Die Fibula-pro-Tibia Operation stellt insbesondere bei kindlichen Patienten eine anspruchsvolle geeignete rekonstruktive Alternative zu langwierigen mehrschrittigen Techniken dar. Unsere Ergebnisse zeigen, dass in einer Operation ein dauerhaftes Ergebnis sowie eine gute Belastungsfähigkeit erzielt werden kann.