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Rekonstruktion eines massiven Bauchwanddefektes nach Gasgangrän mittels freier MS1-TRAM-Lappenplastik
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Published: | September 3, 2014 |
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Trotz erheblicher Fortschritte im Bereich der rekonstruktiven Chirurgie stellt die Rekonstruktion großer Bauchwanddefekte eine große therapeutische Herausforderung dar. Wir berichten über eine 72-jährige multimorbide und adipöse Patientin, bei der sich ein Gasgangrän im Bereich der rechten Flanke und Thoraxwand, hervorgerufen durch den Erreger Clostridium septicum, entwickelte. Drei Tage zuvor hatte sich die Patientin einer neoadjuvanten Chemotherapie zur Behandlung eines mischdifferenzierten Mammakarzinoms der linken Seite unterzogen. Hierfür war 2 Monate zuvor eine Port-Implantation über die rechte Vena cephalica erfolgt. Im Rahmen der multidisziplinären intensivmedizinischen Behandlung, einschließlich hyperbarer Sauerstofftherapie, zeigte sich nach mehrfachen ausgiebigen Débridements ein circa 40-mal 35 Zentimeter messender, allschichtiger Weichteikdedeft im Bereich der rechten Flanke. Das Peritoneum wurde mittels resorbierbaren Vicryl-Netzen verschlossen (Abbildung 1 [Abb. 1]). Der Defekt wurde schließlich erfolgreich mittels einer riesigen freien transversalen myokutanen Rectus abdominis (MS1-TRAM) Lappenplastik der Größe 50-mal 28 Zentimeter rekonstruiert (Abbildung 2 [Abb. 2]). Die arterielle Blutversorgung wurde über eine arteriovenöse Gefäßschleife zur Arteria femoralis superficialis etabliert. Postoperativ könnten 2 kleinere Wundheilungsstörungen über ein erneutes Débridement und Spalthauttransplantation stabilisiert werden. Nach 14-wöchigem Aufenthalt wurde die Patientin schließlich mit stabilen Wundverhältnissen aus der Behandlung entlassen.