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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Kombinierte Harnblasen- und Bauchwandrekonstruktion bei chronischer vesiko-kutaner Fistel mit freier bipedikulärer Latissimus dorsi und Serratus anterior-Lappenplastik

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Ingo Ludolph - Erlangen, Deutschland
  • Hendrik Apel - Erlangen, Deutschland
  • Raymund E. Horch - Erlangen, Deutschland
  • Justus P. Beier - Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc131

doi: 10.3205/14dgpraec347, urn:nbn:de:0183-14dgpraec3476

Published: September 3, 2014

© 2014 Ludolph et al.
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Wir präsentieren ein operatives Vorgehen zur Rekonstruktion der Blase im Fall einer chronisch vesiko-kutanen Fistel bei gleichzeitig bestehendem allschichtigen Bauchwanddefekt nach Resektion eines Liposarkomes des M. rectus abdominis und adjuvanter Radiatio.

Fistelbildungen im Bereich des Abdomens z. B. in Folge von Tumorresektionen und / oder Radiatio sind eine bekannte Komplikation und stellen eine interdisziplinäre Herausforderungen hinsichtlich der Therapie und der Rezidivprävention dar. Bei ausbleibendem Therapieerfolg unter konservativer Behandlung der Fistel durch z. B. Nephrostomata und funktionellen Beeinträchtigungen aufgrund Schwächung oder allschichtigem Defekt der Bauchdeckenmuskulatur sollte eine chirurgische Sanierung der Fistel mit simultaner Bauchdeckenrekonstruktion angestrebt werden.

Wir stellen den Fall eines 69-jährigen Patienten vor, der nach R0-Resektion eines Liposarkomes im M. rectus abdominis und adjuvanter Radiatio unter einem allschichtigen Bauchwanddefekt mit vesiko-kutaner Urinfistel nach zunächst auswärtig frustraner Spalthauttransplantation leidet. Nach erfolglosem konservativem Therapieversuch durch beidseitige Nephrostoma-Anlage wurde im Rahmen eines interdisziplinären Vorgehens nach Resektion der Fistel eine bipedikuläre Latissimus dorsi und Serratus anterior-Lappenplastik durchgeführt. Hierbei erfolgte die Rekonstruktion der Blase mit den 2 kaudalen Serratus anterior Muskelzacken und die Bauchwandrekonstruktion mit dem Latissimus dorsi Muskel inklusive einer ausreichend großen Hautspindel, das gemeinsame Ursprungsstielgefäß wurde hierbei arteriell End-zu-End auf die A. femoralis, venös auf einen großen V. saphena magna-Zufluss angeschlossen.

Nach komplikationslosem intra- und postoperativem Verlauf erfolgte eine retrograde Zystographie 4 Wochen postoperativ, die eine regelrechte Blasenfüllung ohne Zeichen einer Leckage aufwies. Im 4-monatigen Follow-up zeigten sich keine Zeichen eines Fistelrezidives oder einer Herniation bei stabiler Bauchdecke.

Eine bipedikuläre freie Lappenplastik ermöglicht die simultane Rekonstruktion der Blase sowie der Bauchdecke mit unbestrahltem und gut durchblutetem Gewebe in diesem speziellen Fall. Die Verwendung eines gut durchbluteten muskulären Patchs über der Blase kann das Wiederauftreten einer Fistel verhindern.

Abbildung 1 [Abb. 1], Abbildung 2 [Abb. 2]