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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Intraoperativer Acetylcholinesterase-Nachweis und deren Anwendung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Bernhard Gesslbauer - Wien, Österreich
  • Oskar C. Aszmann - Wien, Österreich

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc199

doi: 10.3205/14dgpraec323, urn:nbn:de:0183-14dgpraec3232

Published: September 3, 2014

© 2014 Gesslbauer et al.
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Einleitung: Der Erfolg einer peripheren Nervenrekonstruktion hängt unmittelbar von der topographischen Berücksichtigung der motorischen Fasern ab. Der „axonal load“ ist ein zentraler Faktor bei der Muskelreinnervation und bestimmend für das funktionelle Ergebnis.

Vor allem bei rückenmarknahen Verletzungen sind etablierte diagnostische Methoden in der Auflösung des Verletzungsausmaßes eingeschränkt. Besonders bei Plexus brachialis Verletzungen ist ein ganglionärer Schaden prä- als auch intraoperativ nur schwer diagnostizierbar. Um das diagnostische Fenster zu erweitern wurden histochemische Färbemethoden zum intraoperativen Nachweis von Acetylcholinesterase (AChE) in Nervenbiopsien entwickelt. Diese haben jedoch den Nachteil einer sehr langen Ausführung, was sich negativ auf den Operationsfortschritt auswirkt.

Wir präsentieren hier ein Protokoll des AChE-Nachweises, welches weniger als eine halbe Stunde in Anspruch nimmt.

Methoden: Nervenproben von Organspendern dienten zur Etablierung der AChE-Färbemethode. Die Färbemethode ist eine Variante der Acetylcholinesterase Färbung von Karnovsky und Roots (1964). Wesentliche Veränderungen sind das Substrat für die enzymatische Reaktion als auch der veränderte pH Wert der Inkubationslösung. Die Inkubationszeit zum AChE-Nachweis konnte dadurch auf 15 min reduziert werden.

Die Anwendung der Färbemethode wird an Fallbeispielen demonstriert.

Resultate: Die hier vorgestellte Modifikation des AChE-Nachweises führt zu einer deutlichen Kontrastierung der motorischen Fasern im Nervenquerschnitt. Im Vergleich zu gängigen Protokollen konnte eine deutliche Zeitreduktion erzielt werden. Dies hat unmittelbare Konsequenzen in Hinblick auf die chirurgische Entscheidungsfindung und das rekonstruktive Ergebnis.

Schlussfolgerung: Das hier vorgestellte Protokoll zum intraoperativen Acetylcholinesterase-Nachweis ist ein wertvolles Werkzeug zur Darstellung der motorischen Fasern in der peripheren Nervenchirurgie. Damit kann sowohl der Schweregrad einer peripheren Nervenverletzung wie einer Plexus brachialis Läsion erfolgreich beurteilt, als auch die Regeneration der motorischen Fasern nach peripherer Nervenrekonstruktion effizient diagnostiziert werden.