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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Etablierung eines Verbrennungsrehabilitations-Konzeptes an der BG Unfallklinik Ludwigshafen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Victoria Struckmann - Ludwigshafen, Deutschland
  • Leila Kolios - BG Klinik Ludwigshafen, Hand,-Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen, Deutschland
  • Thomas Kremer - Ludwigshafen, Deutschland
  • Ulrich Kneser - Ludwigshafen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc83

doi: 10.3205/14dgpraec095, urn:nbn:de:0183-14dgpraec0954

Published: September 3, 2014

© 2014 Struckmann et al.
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Hintergrund: Nach Abschluss der Akutbehandlung befinden sich Verbrennungspatienten häufig in deutlich reduziertem Allgemeinzustand. Sekundär heilende Wunden und Narbenkontrakturen behindern den Wiedereintritt in das soziale und berufliche Leben. Zusätzlich erschwert die enorme psychische Belastung der Patienten und des sozialen Umfeldes die Rekonvaleszenz. Die Wiedereingliederung von (Schwer-) Brandverletzten in ihr privates und berufliches Umfeld bedarf daher einer spezialisierten medizinischen funktionellen Nachbehandlung und intensiven psychologischen Betreuung.

Methoden: Nach einer detaillierten Umfeldanalyse zur Ermittlung des Bedarfes an Verbrennungsrehabilitations-Kapazität wurde in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit ein Rehabilitationskonzept erstellt. Daran schlossen sich Verhandlungen mit den Kostenträgern an. Es folgte die Etablierung des Pilotprojektes „V-Reha-light“, mit 2 Patienten. Nach 10 Monaten wurde zum 17.03.2014 das „Vollkonzept“ der Verbrennungsrehabilitation mit 6 Patienten umgesetzt. Es wird eine kontinuierliche wissenschaftliche Begleitung durchgeführt.

Ergebnisse: Während der V-Reha-light Phase waren die Behandlungsplätze zu 100% belegt. Bereits zu diesem Zeitpunktbestandeine hohe Patientenzufriedenheit mit diesem integrierten Rehabilitationskonzept. Es zeigte sich dabeijedoch, dass aufgrund der spezifischen Anforderungen ein intensives Angebot auf dem Gebiet der Physiotherapie, Ergotherapie und Psychologie erforderlich ist, welche initial ohne Ausweitung der Stellenpläne bewältigt werden konnte. Aktuell wird eine konkrete Bedarfsanalyse vorgenommen, um die Stellenpläne den gestiegenen Anforderungen anzupassen. Die Patientenbefragungen zeigten insgesamt eine hohe Zufriedenheit. Die Information über unser Angebot hat sich schnell deutschlandweit verbreitet und es sind bereits überregionale Zuweisungen erfolgt.

Schlussfolgerung: Der Mangel an geeigneten Zentren, gepaart mit räumlich und fachlich getrennt voneinander stattfindender Akut- und Rehabilitationsversorgung bedingt erhebliche Zeitverzögerungen und Qualitätseinbußen in der Rehabilitationsphase. Die hohe fachliche Kompetenz aller beteiligten Berufsgruppen und die räumliche Nähe zum eigenen Schwerbrandverletztenzentrum gewährleisten eine zeitnahe Rehabilitation der Patienten auf höchstem Niveau. Dadurch kann der Engpass in der poststationären Versorgung Brandverletzter entzerrt und dem Wunsch der Patienten nach heimatnaher Rehabilitation entsprochen werden.