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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Die Verwendung von Hautersatzmaterialien in der Verbrennungschirurgie – Welche kennen wir und welche verwenden wir? Ergebnisse einer Expertenumfrage

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Paul Wurzer - Graz, Österreich
  • Hildegard Keil - Medizinische Universität Graz, Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktion Chirurgie, Graz, Österreich
  • David Benjamin Lumenta - Graz, Österreich
  • Michael Giretzlehner - RISC Software GmbH, Johannes Kepler Universität, Forschungsabteilung Medizin Informatik, Linz, Österreich
  • Ludwik Branski - Shriners Hospitals for Children and The University of Texas Medical Branch, Burns and trauma research, acute burn surgery, and reconstructive burn surgery, Galveston, Vereinigte Staaten von Amerika
  • David N. Herndon - Shriners Hospitals for Children and The University of Texas Medical Branch, Burns and trauma research, acute burn surgery, and reconstructive burn surgery, Galveston, Vereinigte Staaten von Amerika
  • Daryousch Parvizi - Graz, Österreich
  • Stephan Spendel - Graz, Österreich
  • Michael Schintler - Graz, Österreich
  • Lars-Peter Kamolz - Graz, Österreich

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc50

doi: 10.3205/14dgpraec089, urn:nbn:de:0183-14dgpraec0890

Published: September 3, 2014

© 2014 Wurzer et al.
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Hintergrund: Ziel der Studie war es festzustellen, welche Präferenzen unter Experten in der Behandlung Brandverletzter bei der Verwendung von Hautersatzmaterialien bei verbrannten Körperoberfläche (VKOF) zwischen 20 und 60% bestehen.

Material und Methoden: Im Mai 2013 wurde eine einmonatige internetbasierte Umfrage basierend auf 19 Fragen (16 Einfachauswahl und 3 Eingabefelder) durchgeführt. Insgesamt wurden 500 Verbrennungsspezialisten per E-Mail mit einem direkten Link zur Umfrage eingeladen. Bei der Einfachauswahl stand neben einer 5-fachen Gradierungsskala ("essenziell", "wünschenswert", "neutral", "selten erforderlich" und "niemals erforderlich") auch eine Liste von eindeutig definierten Spezifikationen zur Verfügung (z.B. "tiefgradige Verbrennungen", "oberflächliche Verbrennungen"). Neben Fachrichtung und Ausbildungsstand wurde auch der Ort der Tätigkeit (Stadt und Land) erhoben. In freien Eingabefeldern gab es keine Limitierung bei der Wortanzahl.

Ergebnisse: 111 Verbrennungsspezialisten aus insgesamt 36 Ländern nahmen an der Befragung teil (Teilnahmerate 111/500=22%). Hautersatzmaterialien bei mittelschweren Verbrennungen hatten eine hohe Bedeutung: „essenziell“ 28% und „wünschenswert“ 56%. Für schwere (tiefgradige) Verbrennungen wurde die Verwendung von Hautersatzmaterialien als wie folgt bewertet: „essentiell“ 81% und „wünschenswert“ 14%. 96% aller Teilnehmer gaben an, Hautersatzmaterialien im klinischen Alltag zu verwenden. Biologische und synthetische Materialien wurden (53%) bevorzugt. Von 32% wurden Xenografts als „essentielle“ Infektionsquelle für Patienten eingestuft, wobei 86% kein Risiko in der Verwendung von biologischen Hautersatzmaterialien für Patienten sahen. Bei schweren Verbrennungen verwendeten 51% der Teilnehmer Allografts und 28% Xenografts für den temporären Hautersatz.

Schlussfolgerung: Alle Teilnehmer waren sich einig, dass es bis dato noch keinen idealen Hautersatz in der Verbrennungschirurgie gibt. Als preiswerte Alternative zu synthetischen und allogenen Hautersatzmaterialien erlebten innerhalb der Umfrage Xenografts ein Revival. Die alleinige Verwendung von Spalthauttransplantaten stellt bei drittgradigen Verbrennungen noch immer die häufigste Deckungsvariante dar. Auch anhand der Ergebnisse wird dabei deutlich, dass es zukünftig unverändert einen hohen Bedarf gibt, nach weiteren alternativen Deckungsmöglichkeiten bei tiefgradigen Verbrennungen zu forschen.