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Ergebnisse nach arthroskopisch assistiert versorgter distaler Radiusfraktur mit Gelenkbeteiligung
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Published: | September 3, 2014 |
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Fragestellung: Die arthroskopisch assistierte Versorgung verbessert das Repositionsergebnis bei intraartikulären distalen Radiusfrakturen. Außerdem erleichtert sie die Identifikation von Begleitverletzungen wie SL-Bandläsionen und Verletzungen des TFCC. Die arthroskopische Reposition sowie die zeitgleiche Therapie der Begleitverletzungen bedingt aber eine längere Operationszeit. Auch eine längere postoperative Immobilisierung wird nötig, wenn beispielsweise eine SL-Bandverletzung versorgt werden muss. Dies könnte sich negativ auf das outcome auswirken. Ziel der Untersuchung war es, die Dauer der Operation sowie die der postoperativen Immobilisation nach arthroskopisch assistierter Versorgung zu ermitteln und in Bezug zum klinischen outcome nach einem Jahr zu setzen.
Methoden: In einer retrospektiven Analyse untersuchten wir 30 Patienten mit distaler, intraartikulärer Radiusfraktur (AO Typ 23 C1-C3). Im Rahmen der arthroskopisch assistierten Versorgung mittels palmarer, winkelstabiler Platte wurde das Ausmaß der Begleitverletzungen und die Dauer der postoperativen Immobilisierung erfasst. Ein Jahr postoperativ wurde anhand eines standardisierten Fragebogens neben DASH, Mayo Wrist Score und dem Gartland und Werley Score die Patientenzufriedenheit, die Alltagsfunktion, das Bewegungsausmaß, der Schmerz mittels VAS sowie die Grobkraft ermittelt.
Ergebnisse: Die Operationsdauer lag im Durchschnitt bei 108 Minuten. Es wurden durchschnittlich 1,4 Begleitverletzungen pro Patient diagnostiziert, davon 69% TFCC-Läsionen, 65% SL-Bandläsionen. Im Mittel wurden 1,1 zusätzliche Interventionen zur Plattenosteosynthese vorgenommen, davon 54% temporäre Kirschnerdraht-Applikationen, 38% Diskusdebridements und 12% SL-Band-Nähte. Die Immobilisationsdauer betrug im Schnitt 21 Tage. Bei der Ein-Jahres-Kontrolle erreichten die Patienten durchschnittlich 79 Punkte im Mayo Wrist Score, 0,25 Punkte im Gartland und Werley Score und 8 Punkte im DASH Score.
Schlussfolgerung: Die arthroskopisch-assistierte Versorgung der distalen Radiusfraktur erleichtert die Identifikation der häufig assoziierten Begleitverletzungen und ermöglicht eine sofortige Therapie derselben. Allerdings resultiert sie auch in einer Verlängerung der Operationsdauer sowie der postoperativen Immobilisierung. Das klinische outcome nach einem Jahr ist dennoch hervorragend. Längerfristige Nachuntersuchungen müssen nun klären, ob die Patienten auch langfristig von der arthroskopisch assistierten Versorgung profitieren.