gms | German Medical Science

44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Das Göttinger Minipig im Wundheilungsmodell – Optimierung der Versuchsdurchführung durch Konditionierung und adäquate Verbandstechnik

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Wiebke Petersen - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Jan-Ole Werner - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Manuel Held - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Jennifer Schiefer - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Shahab Rahmanian - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Rebekka Rath - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Hans-Eberhard Schaller - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Hand-, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Afshin Rahmanian-Schwarz - HELIOS Klinikum Wuppertal, Plastische und Handchirurgie, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Wuppertal, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP 101

doi: 10.3205/13dgpraec202, urn:nbn:de:0183-13dgpraec2029

Published: September 10, 2013

© 2013 Petersen et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Göttinger Minipigs bieten in der Wissenschaft ein anerkanntes in vivo Wundheilungsmodell. Basierend auf der anatomischen und physiologischen Verwandtschaft können hierbei Rückschlüsse auf die humane Wundheilung gezogen werden. Trotz der häufigen Verwendung der Minipigs gibt es keine beschriebenen Standardverfahren im Hinblick auf Konditionierung und Verbandstechnik.

Ziel: In diesem Zusammenhang soll der Stellenwert der Konditionierung zur Optimierung der Tierversuchsdurchführung in einem Göttinger Minipig Modell dargestellt werden.

Material und Methoden: 13 Göttinger Minipigs wurden während einer Eingewöhnungsphase von 20 (Gruppe A, n=6) bzw. 30 Tagen (Gruppe B, n=7) nach festgelegtem Schema konditioniert und spezielle Verbandstechniken verglichen. Anschließend wurden paravertebral tiefdermale Wunden mittels innovativer Wundauflagen über einen Zeitraum von 21 Tagen behandelt. Die Ergebnisse wurden protokolliert und photographisch dokumentiert. Außerdem wurden Unterkunft und Pflege der Tiere, Versuchsdurchführung, chirurgisches Management, Anästhesie und Analgesie sowie die Euthanasie evaluiert.

Ergebnisse: Im Vergleich der beiden Gruppen konnte nach 30 Tagen Eingewöhnung und systematischer Konditionierung eine deutlich verbesserte Compliance, Stressreduktion und reduzierter Sedierungsbedarf bei der Behandlung und Auswertung der Wunden festgestellt werden. Hinsichtlich pflegerischen Umgangs, Dokumentationszeitaufwands sowie Stabilität und Akzeptanz der Verbandsfixierungen zeigten sich ebenfalls bessere Ergebnisse in Gruppe B. Ausreichende Fixierung der Wundauflage, Schutz gegen mechanische Traumata und Wundkontamination waren bei allen Verbandstechniken gewährleistet. Erhebliche Unterschiede bestanden allerdings in Zeitaufwand und Stabilität der Fixierungen.

Schlussfolgerung: Die vorliegende Göttinger Minipig Studie bietet ein standardisiertes und reproduzierbares in vivo Wundheilungsmodell. Dabei ist die adäquate Konditionierung trotz des finanziellen und zeitlichen Mehraufwands nicht nur maßgeblich für die Stressreduktion der Versuchstiere, sondern führt zu einer Optimierung der gesamten Versuchsdurchführung.