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Perfusionsveränderungen nach Erfrierung im Schweinmodell in der frühen posttraumatischen Phase
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Published: | September 10, 2013 |
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Hintergrund und Zielsetzung: Bei auftretenden Erfrierungen wird eine Veränderung der lokalen Perfusion oft vermutet. Studien diesbezüglich gibt es nur wenige. Ziel der vorliegenden Studie war die Entwicklung eines Mini- Schweinmodells mit Erfrierungen verschiedener Tiefen und anschließender Quantifizierung der Perfusion der einzelnen Erfrierungstiefen.
Material und Methoden: An Göttinger Minischweinen (n=12) wurden mit einem Aluminiumblock (–196°C, 150 g) Erfrierungen erzeugt mit einer Applikationsdauer von 3,6,12,30 und 60 Sekunden. Die Erfrierungstiefe wurde histologisch mit einer Hämatoxylin-Eosin-Färbung anhand von denaturiertem Kollagen und der Ausdehnung von Zellnekrosen bestimmt. Die Perfusion wurde mittels des O2C-Gerätes 3 Stunden nach Trauma quantifiziert. Das Gerät kombiniert ein Laserlicht zur Messung von Blutfluss (Flow)und ein Weißlicht zur Messung der Hämoglobinsauerstoffsättigung (SO2) und des relativen Hämoglobinanteils (rHB).
Ergebnisse: Am Schweinemodell konnten das gesamte Spektrum von oberflächlichen bis tiefdermale Erfrierungen histologisch nachgewiesen werden.
Eine I. gradige Erfrierung zeigte ein signifikanter Anstieg von Flow und des relativen rHB bei unveränderter SO2. Eine II. gradige Erfrierung zeigte ein signifikanter Abfall von Flow und ein signifikanter Anstieg des rHB bei unveränderter SO2. Eine III. gradige Erfrierung zeigte ein signifikanter Abfall von Flow und der SO2 bei signifikantem Anstieg des rHB.
Zusammenfassung: Das neue Schwein-Erfrierungsmodell bietet eine einfache und reproduzierbare Methode zur Generierung von Erfrierungen mit definierten Tiefen. Zudem stellten sich mittels des O2C-Gerätes signifikante Unterschiede der Perfusion dar, was womöglich eine Unterscheidung der Erfrierungstiefe ermöglicht.