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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Weichteilrekonstruktion der oberen Extremität mit freiliegenden Strecksehnen mit Integra® bei Pyoderma gangraenosum

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Adrian Pototschnig - Klinikum der Universität München, Handchirurgie, Plastische Chirurgie, Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Sebastian Leitsch - Klinikum der Universität München, Handchirurgie, Plastische Chirurgie, Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Elias Volkmer - Klinikum der Universität München, Handchirurgie, Plastische Chirurgie, Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Thomas Holzbach - Klinikum der Universität München, Handchirurgie, Plastische Chirurgie, Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Riccardo E. Giunta - Klinikum der Universität München, Handchirurgie, Plastische Chirurgie, Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP 88

doi: 10.3205/13dgpraec189, urn:nbn:de:0183-13dgpraec1895

Published: September 10, 2013

© 2013 Pototschnig et al.
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Pyoderma gangraenosum ist eine seltene, ulzerierende Erkrankung der Haut unklarer Genese. Meistens stammbetont kann Sie jedoch auch an der unteren, seltener an der oberen Extremität auftreten. Im Krankheitsverlauf neigen die Ulzerationen zur Nekrotisierung. Die initiale Therapie besteht in einer systemischen Immunsupression. Häufig als Infektion fehldiagnostiziert, führen chirurgische Behandlungen oft zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes. Der 54-jährige Patient präsentierte sich mit Weichteildefekten am rechten Handrücken und palmarem Unterarm. Die komplexe Wundsituation erklärt sich durch auswärtig mehrfach vorausgegangene Debridements bei Verdacht auf eine infektiös bedingte Nekrose. Nachdem die korrekte Diagnose nach Ausschluss einer okkulten Systemerkrankung, sowie einer Gewebsbiopsie und einer negativen Bakterienkultur gestellt wurde, konnte der Patient mit Prednisolon 20 mg (1-0-0) und Azathioprin 150 mg (1-0-1) immunsupprimiert werden. Nun erlaubte es die Krankheitsaktivität, eine plastische Deckung der betroffenen Areale durchzuführen. Zur primären Defektdeckung verwendeten wir Integra®, einen Dermisersatz aus bovinem Kollagen und Chondroitin-6-Sulfat. Zwei Wochen später konnte vom Oberschenkel entnommene Spalthaut auf das eingeheilte Integra® transplantiert werden. Als perioperative Antibiotikaprohylaxe wurde Cefuroxim verbareicht. Postoperativ wurde für 5 Tage ein Vakuumverband angelegt. Nach Verbandsabnahme war die Spalthaut gut eingeheilt. Ein 25 x 10 mm großes nekrotisches Areal über der Indexsehne musste debridiert und mit einem Vollhauttransplantat gedeckt werden. Nach 6 Wochen konnte der Patient mit reizlosen Wundverhälnissen in die ambulante Weiterbehandlung entlassen werden. Dieser Fall soll die Differentialdiagnose Pyoderma gangraenosum in Erinnerung rufen. Außerdem zeigt er, wie einer komplizierten Wundsituation nach inadäquater Behandlung erfolgreich begegnet werden kann.