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Einwirkung der exogenen Anwendung von Hyaluronsäure auf die Heilung chirurgischer Inzisionswunden
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Published: | September 10, 2013 |
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Einleitung: Die Wundheilung ist ein komplexer Vorgang, der vier Phasen umfasst: die Phase der Hämostase, die exsudative, die regenerative und die reparative Phase. Die Hyaluronsäure (HA) ist eine makromolekulare Kette, die aus D-Glucuronsäure und N-Acetyl-D-Glucosamin, verbunden mit glycosidischen Bindugen, besteht. Als wichtiger Bestandteil der extrazellulären Matrix findet sie sich in den meisten Geweben des menschlichen Körpers und spielt aufgrund ihrer physikalisch-chemischen Eigenschaften eine wichtige Rolle in vielen Reparaturprozessen. Durch die Wechselwirkung mit Rezeptoren der Zellenoberfläche anderen Komponenten der Matrix beeinflusst sie den Heilungsprozess, zuerst durch die Aktivierung der inflammatorischen Mechanismen, die für die Initiierung der Reparatur erforderlich sind, und dann durch die Moderation der Entzündungsreaktion, unde die Förderung der die Zelldifferenzierung, -proliferation und -migration, sowie der Angiogenese, was zu einer besseren Qualität der gebildeten Narbe führt.
Methoden: Ziel unserer Studie ist die Untersuchung der Einwirkung der exogenen Anwendung von Hyaluronsäure auf die Heilung von Inzisionswunden und auf das postoperative ästhetische Ergebnis, wie es anhand klinischer Parameter 10 Tage, 1 Monat und 12 Monate postoperativ beurteilt wird.
Es handelt sich um eine doppelblinde, klinische Studie. Insgesamt wurden 116 Narben bei 26 Patienten (12 männlich und 14 weiblich, mit einem Durchschnittsalter von 42,88 ± 20,05 Jahren) untersucht. Nur Patienten mit multiplen Narben wurden in die Studie eingeschlossen. Patienten mit Begleiterkrankungen (wie Diabetes mellitus), die die Wundheilung beeinflussen könnten, oder mit einzelnen Hautläsionen (fehlende Kontrollgruppe) wurden von der Studie ausgeschlossen.
Die Hälfte der Narben bei jedem Patienten wurden mit einer Hyaluronsäure-haltigen Creme behandelt (Konzentration 0,2%), während eine Placebo-Creme auf die restlichen Wunden aufgebracht wurde. Digitale Fotos der Narben wurden 10 Tage, 1 Monat und 1 Jahr postoperativ aufgenommen und von drei einzelnen Gutachtern anhand einer quantitativen Skala bewertet. Dabei kann eine Narbe 5 (optimales Ergebnis) bis 18 Punkten (sehr schlechtes Ergebnis) bekommen. Der Mittelwert der drei Auswertungen ist der endgültige Score jeder Narbe.
Ergebnisse: Die mit Hyaluronsäure behandelten Narben wurden am 10. Tag mit 9,24±1,55, nach 1 Monat mit 7,88±1,55 nach 1 Jahr mit 5,79±0,72 Punkten bewertet. Die Placebo-Gruppe erhielt entsprechend 9,73±2,38, 9,00±2,20 und 6,66±2,17 Punkte. Aus diesen Daten geht hervor, dass die HA-Narben zu jedem Zeitpunkt einen besseren Score im Vergleich zu den Kontroll-Narben hatten. Jedoch ist dieser Unterschied nicht statistisch signifikant.
Schlussforderung: Die lokale Anwendung von Hyaluronsäure scheint nicht das klinische Ergebnis der Heilung chirurgischer Inzisionswunden zu beeinflussen.