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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Das „büschelförmige“ Angiom – Eine seltene benigne Tumorentität des Kindesalters. Fallbeschreibung bei einer 71-jährigen Patientin.

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Julia Schlie - UKSH, Campus Kiel, Plastische Chirurgie (Klinik für Unfallchirurgie), Kiel, Deutschland
  • Ulrich Mrowietz - UKSH, Campus Kiel, Klinik für Dermatologie, Kiel, Deutschland
  • Thomas Schwarz - UKSH, Campus Kiel, Klinik für Dermatologie, Kiel, Deutschland
  • Andreas Seekamp - UKSH, Campus Kiel, Klinik für Unfallchirurgie, Kiel, Deutschland
  • Daniel Drücke - UKSH, Campus Kiel, Plastische Chirurgie (Klinik für Unfallchirurgie), Kiel, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP 19

doi: 10.3205/13dgpraec128, urn:nbn:de:0183-13dgpraec1286

Published: September 10, 2013

© 2013 Schlie et al.
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Text

Einleitung: Das büschelförmige Angiom (tufted angioma, Wilson Jones W 1989; Nakagawa-Angioblastom) ist ein seltener gutartiger gefäßreicher Tumor der an verschiedenen Körperregionen, bevorzugt am Kopf und Stamm beim Säugling oder Kleinkind auftritt.

Methoden und Ergebnisse: Wir beschreiben den seltenen Fall einer 71-jährigen Patientin, die sich mit einer ca. 5 cm durchmessenden livide verfärbten Veränderung am linken Oberarm in unserer Klinik vorstellte. Anamnestisch war diese im Zeitraum eines halben Jahres deutlich größenprogredient und zunehmend schmerzhaft. Klinisch zeigte sich der Tumor überwiegend subkutan gelegen, verschieblich und druckschmerzhaft. Die primäre Biopsie zur Klärung der Dignität ergab nach interdisziplinärer Begutachtung ein sog. tufted angioma. Aufgrund der zunehmenden Schmerzen und beginnender Schonhaltung des Armes wurde eine komplette Resektion angestrebt und als R0-Resektion durchgeführt. Die Patientin ist bis zum jetzigen Zeitpunkt (1-year-follow-up) rezidivfrei.

Schlussfolgerungen: Aufgrund der Tatsache, dass insgesamt nur ca. 200 Fälle dokumentiert sind und es sich damit um eine extrem seltene Tumorentität handelt und unter der Annahme, dass nicht alle gefäßreichen Neubildungen in letztendlicher Konsequenz genau diagnostiziert werden, können natürlich keine Empfehlungen bezüglich der Notwendigkeit der Resektion abgegeben werden. Etwaige sarkomatöse Transformationen bleiben damit auch unbekannt. Eine interdisziplinäre Begutachtung und zentrale Registrierung pathologischer Befunde könnte die Sensitivität der Aufdeckung seltener Tumore erhöhen und damit die Evidenz der Behandlungsempfehlungen verbessern.