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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Abdominoplastik: Korrelation zwischen Outcome und Patientenzufriedenheit

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Alexandra Schulz - Klinikum Köln Merheim, Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Christian Deppner - Klinikum Köln Merheim, Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Erhan Demir - Klinikum Köln Merheim, Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Paul Fuchs - Klinikum Köln Merheim, Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Julian Kricheldorf - Klinikum Köln Merheim, Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP 16

doi: 10.3205/13dgpraec125, urn:nbn:de:0183-13dgpraec1250

Published: September 10, 2013

© 2013 Schulz et al.
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Outline

Text

Einleitung: Die Patientenzufriedenheit gerät aktuell zunehmend in den Focus der Aufmerksamkeit. In diesem Zusammenhang stellt die Plastische Chirurgie ein exponiertes Fach dar. Ursächlich ist hierbei zum einen das Patientengut, welches besonders in der ästhetischen plastischen Chirurgie eine deutlich gesteigerte Erwartungshaltung im Vergleich zu anderen chirurgischen Disziplinen zeigt. Ferner sind zahlreiche Eingriffe in der plastischen Chirurgie elektive Eingriffe, welche vom Patienten kritisch bewertet werden. In vielen Fällen liegt als Motivation des Eingriffs die Steigerung der Lebenszufriedenheit der Patienten zugrunde.

In der vorliegenden Studie galt es zu untersuchen, auf welchem Weg die Zufriedenheit eines ästhetisch chirurgischen Patienten zu maximieren ist. Wir stellten uns in diesem Zusammenhang die Frage, ob ein objektiv gutes Operationsergebnis und ein komplikationsarmer postoperativer Verlauf den alleinigen Garant für einen zufriedenen Patienten darstellen.

Gemäß aktueller Erhebungen zählen Abdominoplastiken zu den ästhetisch chirurgischen Eingriffen, an die von Seiten der Patienten hohe Erwartungen und Ansprüche geknüpft werden, da sie einen direkten Einfluss auf das soziale Leben der Patienten erlauben. Wir haben daher ästhetisch chirurgische Patienten nach Abdominoplastik als Grundgesamtheit gewählt.

Hypothese: Grundlegende Hypothese der Studie ist das Vorliegen einer positiven Korrelation zwischen Patientenzufriedenheit und objektivierbarem Outcome der operativen Therapie bei Patienten nach Abdominoplastik.

Methoden: Wir führten seit dem 01.07.2012 eine retrospektive fragebogengestützte Ergebung durch, in welche wir alle Patienten einschlossen, welche sich in den letzten 5 Jahren in unserem Hause einer Abdominoplastik unterzogen haben und deren Behandlung zum Zeitpunkt der Erhebung abgeschlossen war. Den Patienten wurde ein Fragebogen zugesandt, welcher Behandlungsinhalte aber auch die Zufriedenheit der Patienten hinsichtlich verschiedener Behandlungsleistungen und -ergebnisse erfasste. Ferner erhielten die Patienten zur Validierung der Daten den Fragebogen zur Erfassung der Lebenszufriedenheit „SF12“. Ferner verwandten wir Daten aus unserer klinikinternen Datenbank und unseren handschriftlich geführten Akten. Die Daten wurden anonymisiert mittel SPSS ausgewertet.

Resultate: Bisher konnten n=30 Patienten (26 Frauen und 4 Männer) zwischen 18 Jahren und 72 Jahren in die Studie eingeschlossen werden. Der Mittelwert der Follow Up Time lag bei 34,14 Monaten (Maximum 60 Monate, Minimum 6 Monate). Die Indikation zur Abdominoplastik war bei der Mehrzahl der Patienten (n=60%) eine Gewichtsreduktion. Diese lag im Mittel bei –38 kg präoperativ (Maximum –120 kg, Minimum 0 kg). Es wurde in der Mehrzahl der Fälle eine Andominoplastik mit Fascienraffung durchgeführt.

Komplikationen traten in 26% der Fälle direkt postoperativ auf. 7% dieser Komplikationen zogen eine operative Therapie nach sich. In 63% der Fälle fiel eine Komplikation während der Nachuntersuchungszeit auf, 40% der Komplikationen wurden konservativ oder operativ therapiert.

Zufriedenheit hinsichtlich verschiedener Dimensionen erfassten wir nach dem Schulnotensystem.

Auffällig war, das bei der statistischen Auswertung nur eine geringe positive Korrelation zwischen Komplikation und der Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis, den behandelnden Ärzten und Pflegern sowie der Weiterempfehlungsrate zu zeigen war. In den offenen Fragen lobten Patientin mit Komplikationen hingegen verstärkt die Fürsorge der Ärzte, die präoperative Aufklärung und die eingehende postoperative Nachsorge und Betreuung in der Nachbehandlungsphase.

Schlussfolgerung: Bei den von uns befragten Patienten nach Abdominoplastik führten postoperative Komplikationen nicht zwangsläufig zu einer Reduktion der Patientenzufriedenheit. Es konnte hinsichtlich der von uns erhobenen Kriterien ein vergleichbares Maß an Zufriedenheit bei Patienten mit und ohne postoperative Komplikation erzielt werden. Ausschlaggebend scheint in diesem Zusammenhang vielmehr der Einfluss der Patientenbetreuung und Patientenkommunikation zu sein.