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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Operative Therapie des sekundären penoscrotalen Lymphödems bei rezidivierender Akne inversa zur Verbesserung der Lebensqualität

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Iva Neshkova - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Sektion Plastische und Ästhetische Chirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Alexander Eisenbrand - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Sektion Plastische und Ästhetische Chirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Arkadius Kocot - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Würzburg, Deutschland
  • Michael Jakubietz - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Sektion Plastische und Ästhetische Chirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Rafael Jakubietz - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Sektion Plastische und Ästhetische Chirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Karsten Schmidt - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Sektion Plastische und Ästhetische Chirurgie, Würzburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP 15

doi: 10.3205/13dgpraec124, urn:nbn:de:0183-13dgpraec1249

Published: September 10, 2013

© 2013 Neshkova et al.
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Sekundäre Lymphödeme im Genitalbereich, speziell der Scrotum- und Penishaut, entstehen am häufigsten durch iatrogen bedingte Obstruktionen der inguinalen Lymphabflußwege (Operationen, Radiatio), bei Neoplasien oder bei rezidivierenden Entzündungen (bakteriell, parasitär, mykotisch). Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Zum Beschwerdebild gehören mechanisches Hindernis beim Stehen und Gehen, Hygieneschwierigkeiten, psychische Belastung und Probleme in der Partnerschaft, seltener auch Miktionsstörungen.

Die Diagnose wird klinisch gestellt, die Therapie umfasst initial manuelle Lymphdrainage, Elevation und Kompressionstherapie. Diese zeigen nur selten Erfolg. Operative Verfahren (Lymphangiektomie vs. Lymphangioplastie) können die Lebensqualität der betroffenen Patienten bedeutend verbessern.

Bei einem 33-jährigen Patienten, starken Raucher, besteht rezidivierende, schwere Akne inversa in der Leisten-, suprapubischen sowie Scrotalregion beidseits. Es erfolgten innerhalb von 18 Monaten 5 radikale Excisionen inguinal und suprapubisch und 3 Excisionen im Scrotalbereich. Der Patient entwickelte ein massives Lymphödem der Scrotal- und Penishaut und erneut Rezidiv der Akne. Trotz Kompressionstherapie und Lymphdrainage nahm das Ödem ein groteskes Ausmaß an (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Interdisziplinär (Plastische Chirurgie, Urologie) erfolgte die En-bloc-Resektion sämtlicher Schichten der Haut- und Unterhaut scrotal und der kompletten Peniswurzel unter Schonung von Hoden, Nebenhoden und Ductus deferens. Resektatgewicht 1200 g (Abbildung 2 [Abb. 2]). Die Defektdeckung erfolgte mittels mehreren Hauttransplantation, entnommen an beiden Oberschenkeln. Die Spalthaut zeigte im Verlauf gute Einheilung, der Patient ist bis dato rezidivfrei.

Patienten mit Akne inversa inguinal und scrotal haben erhöhtes Risiko zur Entwicklung eines penoscrotalen Lymphödems. Die groteske Erscheinungsform sowie rezidivierende Entzündung und Sekretion erhöhen stark den Leidensdruck der Patienten. Konservative Therapiemaßnahmen zeigen wenig Erfolg. Durch die radikale operative Resektion und Defektdeckung z.B. mittels Spalthauttransplantation kann die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessert werden.