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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Eine prospektive Auswertung des Monitorings von 160 freien Lappenplastiken mit der implantierbaren Dopplersonde – Wie erfolgreich ist das System zur Lappenrettung und was kann noch aus der akustischen Rückkopplung für Information gewonnen werden?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Niklas Iblher - Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Holger Bannasch - Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Gerd Björn Stark - Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocFV 88

doi: 10.3205/13dgpraec095, urn:nbn:de:0183-13dgpraec0959

Published: September 10, 2013

© 2013 Iblher et al.
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Fragestellung: Es gibt vielfältige Methoden zur Perfusionskontrolle von freien Gewebetransfers. Dies ist essentiell, da die beeinträchtigte Lappenperfusion zum totalen Lappenverlust führen kann und durch rechtzeitige Revision der Mikroanastomosen die Lappenplastik in einer Großzahl der Fälle gerettet werden kann.

Zum Vergleich der verschiedenen Methoden liegen nur ungenügend Daten vor, die zum Großteil retrospektiv gewonnen werden. Des weiteren sind diese häufig in der Fallzahl limitiert, was die Aussagekraft über mögliche Lappenrettungen bei einer Versagerquote von freien Gewebetransfers von um die 5% deutlich einschränkt.

Die implantierbare Dopplersonde ist eine der wenigen Monitoring Systeme, die ein Monitoring direkt am Lappenstiel ermöglichen, was eine Rückkopplung der Perfusion in Echtzeit ermöglicht.

Methoden: Von August 2007 bis April 2013 wurden die Verläufe von 160 freien Gewebetransfers, die mit der implantierbaren Dopplersonde gemonitored wurden erfasst. Hierzu wurden folgende Parameter prospektiv ausgewertet: Detektion einer Perfusionseinschränkung, tatsächliche Perfusionseinschränkung, Durchführung einer salvage OP, Erfolg der salvage OP, Einheilung des freien Gewebetranfers. Hieraus wurde die Effektivität des Monitoringsystems in seiner Eigenschaft in der Perfusion beeingträchtigte Lappen zu detektieren und zu retten berechnet.

Ergebnisse: 160 freie Gewebetransfers wurden eingeschlossen. Die Verteilung der Indikation (Unterschenkelrekonstruktion 58%, Brustrekonstruktion 8%, Kopf/Hals 20%, Rekonstruktion obere Extremität 7%, weitere 7%), der Typ der Lappenplastik und die simultane Anwendung von unterdruckassistierten Verbandssystemen (VAC) werden vorgestellt. Die Rate der Detektion des Systems wird als korrekte Alarmierung (95%) und falsche Alarmierung dargestellt (5%), sowie die Durchführung (11%) und Erfolgsquote der Revisionschirurgie (76%) beschrieben. Die Effektivität und Effiziens des Systems wird bewertet.

Beispielhafte Audioaufnahmen der akustischen Signale demonstrieren die Anwendung des Systems.

Diskussion: Die implantierbare Dopplersonde hat sich in dieser Serie als zuverlässliche Technologie zum postoperativen Monitoring von einem breiten Spektrum von freien Gewebetransfers bewiesen. Die Anwendung bedarf einer gewissen Lernkurve bietet dann aber eine sehr genaue und vor allem die für den Erfolg der Revisionschirurgie essentielle zeitnahe Rückkopplung über Perfusionseinschränkungen. Vor allem bei klinisch schwierig zu überwachenden Lappenplastiken zeigt dieses System eine deutlich frühere Rückkopplung als das klinische Monitoring. Die hohen falsch-positiven Alarmierungen anderer Serien können hier nicht nachvollzogen werden.

Schlussfolgerung: Zur Bewertung von Monitoring Systemen müssen Studien vorliegen, die speziell dieser Fragestellung nachgehen. Rückschlüsse aus generellen Serien freier Gewebetransfers können zu falschen Rückschlüssen für diese spezielle Thematik führen.