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Gynäkomastie: von der Liposuktion zum Chestlift
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Published: | September 10, 2013 |
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Einleitung: Die Grade der weiblichen Formgebung der Brust bei Männern ist nach Simon and Mc Kinney eingeteilt. Diese Gradeinteilung ermöglicht unterschiedliche Therapieansätze.
Material und Methoden: Die Gynäkomastiefälle der letzten 10 Jahre unserer Abteilung wurden nachuntersucht. Von 102 Fällen waren 54 Patienten mit Symptomen Simon Mc Kinney Grad I bis II, 48 Fälle Grad III bis IV.
Nur in 3 Fällen hatten wir es mit echten Gynäkomastien mit einem deutlichen Überschuss an Drüsengewebe zu tun, sonst waren so genannte Pseudogynäkomastien gegeben, die vornehmlich aus subkutanem Fettgewebe bestehen oder eine weiblichen Formgebung war ohne dass exzessiven Brustdrüsengewebe dafür zu verantworten gewesen wäre.
Bei Simon Mc Kinney Grad I und II wurde ausschließlich abgesaugt, bei Grad III und IV wurde zusätzlich eine Hautresektion zur Straffung des überschüssigen Hautgewebes vorgenommen.
Ergebnisse: Wenn kein ausgeprägter Hautüberschuss besteht (Simon Mc Kinney Grad I und Grad II), ist die Fettabsaugung das Mittel der Wahl, da die Haut in den allermeisten Fällen schrumpfen kann. In Grad Ii und III Fällen, sollte die alleine Fettabsaugung mit einer Hautstraffung kombiniert werden. Der rein pereiareoläre Schnitt hat sich durch Unvorhersehbare Verziehungen oder unregelmäßige Narbenbildungen nicht bewährt. Deshalb haben wir in solchen Fällen stets den axillären Zugang gewählt, der sich besonders in bariatrischen Fällen bewährt hat, da er mit einer Nippelelevation im Sinne eines Chestlifts kombiniert werden kann.
Diesen Zugang wählten wir auch bei den echten Gynäkomastien zur Entfernung des überschüssigen Drüsengewebes.
Diskussion: Wenn Hautstraffungen unumgänglich sind, haben sich die herkömmlichen Schnittführungen, periareoär, waagerecht oder senkrecht aus unserer Sicht nicht bewährt.
Nur im Falle des periareolären Zugangs werden die die ästhetischen Einheiten respektiert; aufgrund der schlechten Übersicht sind die Ergebnisse in unseren Händen aber unzufriedenstellend und auch die Komplikationsrate (Narbenverziehungen, sekundäre Wundheilungsstörung, Nachblutung) ist hoch.
Wenn darüber hinaus Hautresektionen vorgenommen werden, verlaufen sie entweder horizontal oder vertikal und berücksichtigen nicht die ästhetischen Einheiten. Damit kauft sich der Patient eine auffällige meist unästhetische Narbenführung auf der Thoraxwand gegen eine flachere Brust ein.
Dieses wird durch den axillären Zugang verhindert, da die Narbe versteckt zu liegen kommt.
Wir plädieren dafür in der plastischen Chirurgie den Zugang von axillär mehr zu verwenden, da unser Fachgebiet davon lebt, diskrete oder versteckte Narben anzubieten. Der periareoläre Zugang birgt bei starker Straffungsnotwendigkeit Unwägbarkeiten für das ästhetische Outcome.