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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Brustrekonstruktion mit dem DIEP- oder MS2-TRAM-Lappen – Tipps und Tricks zur Vermeidung von Komplikationen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Beatrix Munder - Sana KH Düsseldorf, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Katrin Seidenstücker - Sana KH Düsseldorf, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Mazen Hagouan - Sana KH Düsseldorf, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Tobias Köppe - Sana KH Düsseldorf, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Philipp Richrath - Sana KH Düsseldorf, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Philipp Behrendt - Sana KH Düsseldorf, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Christian Witzel - Charité, Plastische Chirurgie, Berlin, Deutschland
  • Christoph Andree - Sana KH Düsseldorf, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocFV 67

doi: 10.3205/13dgpraec074, urn:nbn:de:0183-13dgpraec0746

Published: September 10, 2013

© 2013 Munder et al.
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Text

Einleitung: Der DIEP- oder der MS2-TRAM Lappen sind Goldstandard in der autologen Brustrekonstruktion; beide sollten als integraler Bestandteil der Therapieoptionen in Brustzentren angeboten werden. Dies verbessert sowohl die Möglichkeit der onkologischen Radikalität als auch die Lebensqualität der Patientinnen. Die Totalverlustrate der freien Lappenplastiken mit DIEP und ms2-TRAM schwankt in der Literatur zwischen 0 und 3,5%. Komplikationen, wie u.a. Totallappenverlust, schlechtes postoperatives ästhetisches Ergebnis,etc. können bei der Einhaltung einiger Vorgehensweisen vermieden werden.

Material und Methoden: Von 07/04 bis 03/13 wurden im Interdisziplinären Brustzentrum der Klink für Plastische und Ästhetische Chirurgie bei 1206 Patientinnen 1384 Lappenplastiken zur primären oder sekundären Brustrekonstruktion durchgeführt. Entscheidende Schritte für eine geringe Verlustrate finden sich während der Hebung des Lappens und des mikrochirurgischen Anschlusses. Um venöse oder arterielle Probleme nach der Anastomose zu vermeiden, werden bei der Hebung alle Perforatoren auf beiden Seiten dargestellt und nach Wahl des Perforators alle anderen Perforatoren mittels Bulldogklemmchen temporär abgeklemmt. Es zeigen sich hier unmittelbar venöse Stauungen oder eine unzureichende Durchblutung des gesamten Lappens. Eine Präparation mittels einer bipolaren Pinzette ermöglicht eine schnelle und blutarme Präparation. Nach Gefäßnaht werden routinemäßig 2 ml Fibrinkleber zur Stabilisierung der Anastomose benutzt, um ein ‚kinking’ zu vermeiden.

Ergebnisse: Wir führten wir in der Zeit von 07/04 bis 03/13 bei 1206 Patientinnen 1384 Lappenplastiken durch. Es kam zu 17 Totalverlusten, was einer Verlustrate von 1,2% entspricht. Durch die Einhaltung von Standards kann ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau, auch bei Anlernen neuer Mitarbeiter, erzielt werden. Auch die Anzahl weiterer möglicher Komplikationen, wie revisionspflichtiger Hämatome, Teilnekrosen und Bauchdeckenschwächen, kann über die Jahre konstant gehalten werden.

Schlussfolgerung: Die freien mikrochirurgischen DIEP- und MS2-TRAM Lappen sind sichere Lappen zur Brustrekonstruktion und als Standardlappenplastik in Zentren geeignet, wenn ein geschultes Team vor Ort ist. Einzelne Tricks erlauben eine geringe Totalverlustrate und ermöglichen so der Patientin ein sicheres und ästhetisch anspruchsvolles Ergebnis. Diese sollte bei der Brustrekonstruktion nach der onkologischen Sicherheit immer primäres Ziel sein.