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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Pseudomonas aeruginosa Bakteriämie nach Verbrennung: die Auswirkungen multipler Antibiotikaresistenzen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Panagiotis Theodorou - Universitätsklinikum Köln-Merheim, Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Walter Perbix - Universitätsklinikum Köln-Merheim, Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Oliver Thamm - Universitätsklinikum Köln-Merheim, Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Paul Christian Fuchs - Universitätsklinikum Köln-Merheim, Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocFV 58

doi: 10.3205/13dgpraec065, urn:nbn:de:0183-13dgpraec0654

Published: September 10, 2013

© 2013 Theodorou et al.
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Text

Einleitung: Blutbahninfektionen mit Pseudomonas aeruginosa stehen in Zusammenhang mit einer hohen Letalitätsrate bei Verbrennungspatienten. Ein großes Hindernis in der Behandlung dieses Keimes ist die Resistenzentwicklung gegen verschiedene Antibiotika.

Ziele: Das Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen multipler Antibiotikaresistenzen auf Verbrennungspatienten mit Pseudomonas aeruginosa Bakteriämie (PAB) zu analysieren.

Methoden: Dazu wurden die Patienten, die zwischen 1989 und 2009 im Verbrennungszentrum (SV) Köln-Merheim stationär behandelt wurden, retrospektiv untersucht. Univariate und multivariate Analysen wurden angewandt, um den Einfluss von Multiresistenz auf Letalität und SV-Aufenthaltsdauer bei Pseudomonas aeruginosa bakteriämischen Patienten auszuwerten.

Ergebnisse: In der 21-jährigen Studienzeit wurden 87 Patienten mit Pseudomonas aeruginosa Bakteriämie identifiziert: 45 mit PAB durch multiresistente Stämme und 42 mit PAB durch sensible Stämme. Die PAB-Patienten mit multiresistenten Stämmen waren jünger im Vergleich zu den Patienten mit sensiblen Stämmen (medianes Alter 30 vs. 38 Jahre; p=0,013), hatten einen höheren ABSI-Score (9,2 vs. 8,1; p=0,048) und wiesen großflächigere Brandverletzungen auf (51,0% vs. 35,3% VKOF; p=0,002). In der multivariaten Regressionsanalyse war Multiresistenz kein prädiktiver Risikofaktor für die Sterblichkeit in der PAB-Verbrennungspopulation (OR 1,076; 95% CI 0,356-3,254; p=0,897). Nach der Kaplan-Meier-Analyse war die SV- Aufenthaltsdauer (nach Auftritt der Bakteriämie) in beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich (Median bei multiresistenten Stämmen 25 Tage vs. sensiblen Stämmen 19 Tage; p=0,945 nach dem Log-Rank-Test). In der statistischen Auswertung mittels proportionaler Hazard-Regression nach Cox war Multiresistenz nicht mit einem längeren SV-Aufenthalt verbunden (HR 0,994; 95% CI 0,513-1,925; p=0,985).

Diskussion: Unsere Daten zeigen, dass die Multiresistenz bei PAB-Patienten nicht mit höherer Letalität und längerer SV-Aufenthaltsdauer verbunden ist. Es ist anzunehmen, dass die Virulenz von Pseudomonas aeruginosa eher an spezifischen Stämmen gekoppelt ist als an die antibiotische Multiresistenz.