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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Die Kombination aus Skaphoidrekonstruktion mit Knochentransplantation und Denervierung des Nervus interosseus posterior: Führt die ergänzende Prozedur zu einer Verbesserung der Langezeitergebnisse?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christoph Hirche - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland
  • Lingyun Xiong - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland
  • Christian Heffinger - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland
  • Berthold Bickert - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland
  • Leila Kolios - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland
  • Ulrich Kneser - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocFV 56

doi: 10.3205/13dgpraec063, urn:nbn:de:0183-13dgpraec0637

Published: September 10, 2013

© 2013 Hirche et al.
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Text

Hintergrund: Die Scaphoidpseudarthrose stellt mit einer Inzidenz von ca. 4–7% die bedeutsamste Komplikation der Skaphoidfraktur dar. Die Rekonstruktion erfolgt durch Pseudarthrosenresektion und Transfer von avaskulären oder vaskularisierten Knochentransplantaten. Viele Operateure bevorzugen die Kombination der Skaphoidrekonstruktion mit einer Denervierung des Nervus interosseus posterior (NIP). Jedoch kann eine Verletzung der Begleitarterie zur Hämatombildung führen, und die Denervierung ist mit einer Reduktion der Tiefensensibilität assoziiert. Es existiert keine relevante Evidenz dafür ob, die potentiell komplikatonsbehaftete Prozedur zu einer Verbesserung der Langzeitergebnisse führt.

Patienten und Studiendesign: In diese monozentrische, retrospektive Studie wurden 104 Patienten mit Skaphoidpseudrathrose eingeschlossen, bei denen eine Rekonstruktion mit avaskulärem oder vaskularisiertem Knochentransfer erfolgte. Die Patienten wurden eingeteilt in zwei Gruppen: Gruppe 1 mit Denervierung des NIP, Gruppe 2 ohne Denervierung. Neben Patienten- und operationsspezifischen Charakteristika wurden im Rahmen der geplanten Nachuntersuchung funktionelle Zielparameter (u.a. AROM, DASH-Score, Krimmer-Score, VAS für Schmerz) und der SF-36 erhoben. Die statistische Analyse erfolgte mit SPSS 17.0 unter Verwendung des Chi2, Fisher’s exact Test oder Wilcoxon rank Summationstest, p<0.05 wurde als signifikant gewertet.

Ergebnisse: Im Zeitraum 1996 bis 2010 wurden insgesamt 186 einer Skaphoidrekonstruktion unterzogen, von denen 104 nachunteruntersucht werden konnten. Gruppe 1 (mit Denervierung) enthielt 35 (33.7%) Patienten, Gruppe 2 (ohne Denervierung) 69 (66.3%). Die Verteilung der demographischen und klinische Parameter zeigte nur eine Signifikanz bei der Auswahl der Transplantationstechnik (P=0.013). Die Durchbauungsrate war nicht signifikant unterschiedlich (P=0.897). Die Nachuntersuchung zeigte keine signifikanten Unterschiede bei AROM (P=0.678), Krimmer Score (P=0.570) und DASH Score (P=0.936). Der Vergleich der Schmerzwahrnehmung (VAS) und der Lebensqualität (SF-36) zeigten ebenfalls keine signifikanten Unterschiede zwischen Gruppe 1 und 2.

Diskussion: Die Kombination der Skaphoidrekonstruktion mit der Denervierung des NIP führte in dieser Studie zu keiner signifikanten Verbesserung der funktionellen Langzeitergebnisse. Eine prospektiv-randomisierte Studie ist notwendig, um die Ergebnisse dieser Studie zu erhärten. Die Entscheidung zur Denervierung gemeinsam mit der Skaphoidrekonstruktion sollte auf Grundlage der Daten dieser Studie zurückhaltend gestellt werden.