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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

SLAC-Wrist: Diagnose- und Versorgungsrealität in Deutschland – Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christine Sophie Hagen - LMU München, Hand-, Plastische-und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Elias Volkmer - LMU München, Hand-, Plastische-und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Timo Spanholtz - LMU München, Hand-, Plastische-und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Thomas Holzbach - LMU München, Hand-, Plastische-und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Riccardo Giunta - LMU München, Hand-, Plastische-und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocFV 52

doi: 10.3205/13dgpraec059, urn:nbn:de:0183-13dgpraec0592

Published: September 10, 2013

© 2013 Hagen et al.
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Text

Einleitung: Die Therapie des scapho-lunate advanced collapse (SLAC) ist stadienabhängig. Aktuell gibt es allerdings keinen einheitlichen Diagnose-und Therapie-Algorithmus für SLAC-wrist. Um einen Überblick über die aktuelle Diagnose-und Therapie-Realität in Deutschland zu erhalten haben wir bezüglich der speziellen SLAC-Diagnostik und der durchgeführten stadienabhängigen Therapie eine Online-Umfrage durchgeführt.

Methoden: Über die Email-Verteiler der DGPRÄC sowie der DGH wurden handchirurgisch tätige Ärzte in Deutschland eingeladen. In dem 7-teiligen Fragebogen wurde abgefragt, ob und welche diagnostischen Mittel beim Verdacht auf SLAC-wrist durchgeführt werden. Ferner wurde erfragt, ob die Handgelenksarthroskopie einen festen Stellenwert in der Diagnostik habe. Anschließend wurden mögliche Therapieoptionen erfragt. Es bestand auch jederzeit die Möglichkeit zu Freitext-Kommentaren.

Ergebnisse: Wir erhielten 5296 Antworten von 363 Teilnehmern, wovon 296 die Umfrage vollständig beendeten. Von 338 Teilnehmern sehen 27 über 6 Patienten mit SLAC-wrist im Monat, 89 3 bis 6 Patienten, 165 1. bis 2 Patienten und 57 sehen keinen SLAC-wrist-Patienten im Monat. Bezüglich der Diagnostik antworteten 312 Teilnehmer, 298 bevorzugen Röntgen, 213 Handgelenksarthroskopie, 123 MRT, 85 CT, 66 Kinematographie und 14 Arthrographie. Auf die Frage, wie viele Handgelenksarthroskopien die Teilnehmer im Monat durchführen, antworteten 361, 101 führen mehr als 6, 82 führen 3 bis 6, 82 führen 1.-2 und 96 führen keine Handgelenksarthroskopien durch. Für 230 von 307 Teilnehmern hat die Handgelenksarthroskopie einen festen Stellenwert in der Therapieplanung des SLAC-wrist, für 77 nicht. Auf die Frage „Wie behandeln Sie symptomatische SLAC-wrists nicht-operative?“ antworteten 273 Teilnehmer. Stadienabhängig konnten die Teilnhemer hier über Mehrfachatworten Kortisontherapie, Physiotherapie,Schienenbehandlung, Ergotherapie, Analgesie und keine nicht-operative Therapie als möglichen Antwort wählen. Bezogen auf die operative Therapie des SLAC-wrist antworteten 253 Teilnehmer. Auch hier standen Antwortmöglichkeiten, wie Denervierung, Resektion des Processus styloideus radii, Proximale Reihenresektion, Mediocarpale Teilarthrodese, andere Teilarthrodesen und die Handgelenksarthrodese stadienabhängig zur Auswahl und konnten entsprechend gewählt werden. Auf die letzte Frage, welche lautet „Führen Sie bei SLAC-wrists im Stadium 1 rekonstruktive Eingriffe durch?“ antwortete 174 Teilnehmer, 143 bevorzugen die die anatomische Rekonstruktion des SL-Bandes und/oder die Kapsulodese nach Blatt (von 70 Teilnehmern bevorzugt). Tabelle 1 [Tab. 1]

Schlussfolgerung: Es besteht weitgehende Einigkeit darüber, dass SLAC-wrist eine stadiengerechte Therapieerfordert. So kann im Stadium 1 beispielsweise eine rekonstruierende Therapie durchgeführt werden, während im Stadium 3 nur noch „Rettungsoperationen“ möglich sind. Interessanterweise nutzen 96% aller Befragten den Röntgenbefund, 68% die Handgelenksarthroskopie und nur 40% die MRT bei der Diagnostik des SLAC-wrist. Die Teilnehmer, welche keine Handgelenksarthroskopie im Monat durchführen, setzen die MRT zu 61% bei der Diagnostik ein. Die Gruppe derer, welche über 6 Arthroskopien im Monat durchführt sieht die MRT nur zu 28% als nötiges Diagnostikum. Interessant wäre den Stellenwert der 3-T-MRT in der Planung der SLAC-Therapie zu erheben.