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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Etablierung eines nationalen Verbrennungsregisters

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Oliver C. Thamm - Krankenhaus Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke, Klinik für Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Walter Perbix - Krankenhaus Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke, Klinik für Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Julian Kricheldorff - Krankenhaus Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke, Klinik für Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland
  • Rolf Lefering - Universität Witten/Herdecke, Institut für Forschung in der Operativen Medizin, Köln, Deutschland
  • Edmund A. Neugebauer - Universität Witten/Herdecke, Institut für Forschung in der Operativen Medizin, Köln, Deutschland
  • Bernd Hartmann - Unfallkrankenhaus Berlin, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin, Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Berlin, Deutschland
  • Bert Reichert - Klinikum Nürnberg, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Erlangen-Nürnberg, Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, ?Zentrum für Schwerbrandverletzte, Nürnberg, Deutschland
  • Paul C. Fuchs - Krankenhaus Köln-Merheim, Universität Witten/Herdecke, Klinik für Plastische Chirurgie, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocFV 40

doi: 10.3205/13dgpraec047, urn:nbn:de:0183-13dgpraec0475

Published: September 10, 2013

© 2013 Thamm et al.
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Outline

Text

Einleitung: Die DAV stellt jährlich die Auswertung einer Multicenterstudie vor, im Rahmen derer die Jahresstatistik teilnehmender Verbrennungszentren zusammengeführt wird. Diese prospektive Studie erlaubt keine Analyse der Gesamtkohorte von Verbrennungsopfern, sondern kann nur Mittelwerte der Jahresstatistik der Zentren berücksichtigen. Somit sind spezifische wissenschaftliche Fragestellungen nicht oder nur sehr eingeschränkt zu beantworten. Zur kontinuierlichen Evaluation der Versorgungsqualität von Patienten mit Verbrennungen und deren Therpaieoptimierung ist ein Verbrennungsregister obligat. In den USA sowie in Australien und Neuseeland werden bereits erfolgreich Verbrennungsregister betrieben.

Methodik: Die Anschubfinanzierung zur Umsetzung des Projektes soll über Spenden- und Stiftungsgelder erfolgen. Zu Beginn soll ein Expertenmeeting mit interessierten, erfahrenen Verbrennungsmedizinern zur Konsensbildung einberufen werden. Dabei sollen relevante Variablen zur Erfassung im Register definiert werden. Die Datenerhebung könnte mit eventuellen Anpassungen an den Zentren zunächst weiter so erfolgen, wie zuvor. Definierte Einzeldaten aller Patienten würden in regelmäßigen Abständen an ein Trust-Center übertragen werden. Die teilnehmenden Zentren erhielten jährlich anonymisiert einen individuellen Bericht über die Auswertung ihrer eigenen Daten und einen Bericht über die Analyse des Gesamtkollektivs. Nach Implementierung der Änderungen an den teilnehmenden Kliniken soll eine Machbarkeitsprüfung erfolgen und ggf. Änderungen des Verfahrens diskutiert werden. Nach Beschlussfindung fände ein Probedurchlauf mit 6 oder mehr interessierten Zentren für 12 Monate statt. Im Anschluss daran soll ein erneutes Treffen zum Erfahrungsaustausch anberaumt werden, in dem die Analyse der erhobenen Daten vorgestellt und ggf. Änderungen diskutiert werden. Danach sollte die Ausweitung des Registers auf alle deutschen Zentren und ggf. auch auf Österreich und die Schweiz erfolgen.

Ziel: Das Ziel dieses Projektes soll die Etablierung eines nationalen Verbrennungsregisters darstellen. Methodisch soll sich das Register an den Kriterien des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung e.V. (http://www.dnvf.de/) orientieren. Dabei sollen zwei wichtige Bereiche im Mittelpunkt stehen:

1.
Qualitätssicherung: Hauptziel ist eine bessere Versorgung schwerbrandverletzter Patienten. Zunächst wird auf breiter Basis die derzeitige Versorgungsqualität dokumentiert. Durch Analyse der Ergebnisse sollen Schwachstellen identifiziert, Empfehlungen erarbeitet und umgesetzt werden. Dies ermöglicht die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems. Das Gesundheitsstrukturgesetz schreibt verbindlich eine externe Qualitätssicherung für Krankenhäuser vor. Ein Verbrennungsregister könnte den teilnehmenden Klinken ermöglichen, mit angemessenem Aufwand diese Qualitätssicherung in der Verbrennungsintensivmedizin umzusetzen.
2.
Wissenschaftliche Evaluation und Leitlinienentwicklung: Anhand der im Register erhobenen Daten sollen über Analysen vom Gesamtkollektiv und von Subgruppen wissenschaftliche Fragestellungen beantwortet und die Ergebnisse u. a. zur Leitlinienerstellung herangezogen werden. An diesen Leitlinien könnte sich jede interessierte Klinik orientieren (Qualitätskontrolle). Teilnehmende Zentren könnten für wissenschaftliche Fragestellungen auf die Daten des Gesamtkollektivs aller Zentren zurückgreifen und damit eine um ein Vielfaches erhöhte Power ihrer Analysen erreichen. Folglich wäre die Veröffenlichung von Ergebnissen in Fachjournalen deutlich vereinfacht.

Alle Interessierten Kollegen sind aufgerufen sich an dem Projekt zu beteiligen.