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Zonale Durchblutungsmuster in gestielten Free-Style-Perforatorlappen
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Published: | September 10, 2013 |
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Einleitung: Lokale Perforatorlappen stellen ein Standardverfahren in der rekonstruktiven Chirurgie dar. Sie ermöglichen die Verlagerung großer Gewebeeinheiten mit minimaler Herbedefektmorbidität. Allerdings besteht ein Mangel an klinischen Studien im Hinblick auf die Lappenperfusion. Ziel der Studie war die Untersuchung der zonalen Durchblutungsmuster in free-style Perforatorlappen basierend auf einem exzentrischen Perforator mittels einen kombinierten Laserdoppler Spektrophotometrie (CLDS)-Systems.
Methoden: Zehn Patienten (6 männlich, 4 weiblich, 29 – 71 Jahre) wurden in eine prospektive klinische Studie eingeschlossen. Lappenplastiken basierend auf einem Perforator wurden aus der Rumpfregion (n=6), oder der oberen und unteren Extremität (n=4) gehoben. Die zonale Lappendurchblutung wurde an den Tagen 0, 1, 7 und 14 mittels CLDS (O2C, Oxygen to see, LEA, Giessen, Germany) in verschiedenen Regionen gemessen.
Ergebnisse: Die Abmessungen betrugen 18.6 ± 4.7 x 7.2 ± 1.6 cm. Zwei Lappenplastiken entwickelten Spitzennekrosen (<10%), 8 Lappen überlebten komplett. CLDS detektierte zuverlässig und sensitiv regionale Perfusionsunterschiede. Die beiden Lappen mit kleinflächigen Spitzennekrosen wiesen intraoperativ pathologisch reduzierte Flusswerte in der CLDS Evaluation auf. Es wurde ein signifikanter Perfusionsgradient zwischen proximalen und distalen Lappenanteilen an den Tagen 0 und 1 festgestellt. Es zeigten sich hier ein reduzierter Blutfluss und eine reduzierte postkapilläre Sauerstoffsättigung im Vergleich zum zentralen Referenzpunkt. Während im proximalen Anteil der Blutfluss unverändert blieb, verbesserte er sich im Spitzenbereich signifikant zwischen Tagen 1 und 14.
Diskussion: CLDS stellt eine sensitive Methode zur objektiven Evaluation der Lappenperfusion dar. Trotz initial geringer distaler Perfusion überlebten 8(10) Lappen mit exzentrischem Perforator komplett. Ursächlich hierfür könnten die Reorganisation der axialen Gefäßversorgung sowie das Öffnen von Choke-Gefäßen sein. Die Studie zeigt klar, dass es innerhalb der ersten 14 Tage zu einer deutlichen Perfusionsverbesserung in distalen Anteilen der Lappenplastiken kam. Die Kenntnis Phänomene kann das decision making in der Chirurgie der lokalen Perforatorlappen deutlich beeinflussen.