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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Komplexe Hautweichteildefekte im Gesicht – der ALT-Lappen als einfache Rekonstruktionsmöglichkeit

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Konstantinos Jiouchas - HELIOS Klinikum Duisburg, Plastische und Handchirurgie, Duisburg, Deutschland
  • Andreas Dencker - HELIOS Klinikum Duisburg, Plastische und Handchirurgie, Duisburg, Deutschland
  • Jörn Redeker - HELIOS Klinikum Duisburg, Plastische und Handchirurgie, Duisburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocFV 11

doi: 10.3205/13dgpraec019, urn:nbn:de:0183-13dgpraec0198

Published: September 10, 2013

© 2013 Jiouchas et al.
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Einleitung: Während ein Großteil der Defekte im Gesicht mittels lokaler Lappenplastiken zufriedenstellend gedeckt werden können, bleiben einige ausgedehnte komplexe Hautweichteildefekte freien Lappenplastiken vorbehalten. Die Auswahl des Lappens richtet sich dabei nach den erforderlichen Ansprüchen des Defektes an Funktion, Hauttextur und Lappengröße. Des Weiteren sollte ein so wenig wie möglich beeinträchtigender Hebedefekt entstehen.

Anhand zweier Fallbeispiele diskutieren wir die Vor- und Nachteile des ALT-Lappens zur Defektdeckung ausgedehnter Gesichtdesfekte.

Fallbeispiel 1: Wir berichten über einen Patienten mit einem ausgedehnten Basaliomrezidiv des Kinns. Nach Erreichen einer R0-Resektion bestand ein Hautweichteildefekt, welcher die gesamte Unterlippe, das Kinn sowie die Gingiva des Unterkiefers beinhaltete. Zur Rekonstruktion wurde ein ausgedünnter fasziokutaner ALT-Lappen an die A. Facialis rechts angeschlossen. Dabei diente die Fascia lata als Aufhängung der Unterlippe. Es wurde ein kompetenter Mundschluß und ein zufriedenstellendes ästhetisches Ergebnis erzielt.

Fallbeispiel 2: Wir berichten über einen Patienten mit einem ausgedehnten Basalioma terebrans der rechten Orbita. Die R0-Resektion erforderte eine Exenteration des Auges mit partiell deperiostierter Orbita, sowie einen Hautweichteildefekt der Wange und Schläfe. Es folgte die Defektdeckung mittels fasziokutanem ALT-Lappen. In gleicher Sitzung wurden die Epithesenverankerungen implantiert.

Diskussion: Aus unserer Sicht bietet der ALT-Lappen gute Möglichkeiten für komplexe Defektdeckungen im Gesichtsbereich. Neben der schlichten Ausdehnung des Lappens sind insbesondere die Möglichkeit zur ultraradikalen Ausdünnung und die Verwendung der Fascia lata als Vorteil zu nennen. Gegenüber dem A. radialis-Lappen hat er den weitaus geringeren Hebedefekt. Nachteilig ist die oft zu helle und etwas grobe Hauttextur des Lappens, sowie seine anatomischen Variationen für den Verlauf des Perforators.

Fazit: Für komplexe Defektdeckungen im Gesicht sollte eine genaue Analyse der Defektstruktur erfolgen und das Lappendesign entsprechend der Anforderungen erstellt werden. Dabei gehört für uns der ALT-Lappen in den Kreis der bevorzugten Lappenplastiken für diese Zwecke.