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Einleitung: Die weibliche Genitalverstümmelung im Rahmen der ritualen Beschneidung Typ I-III nach WHO (World-Health-Organization), ist ein zunehmend in das öffentliche Bewusstsein tretendes Problem. Die große Zahl betroffener Frauen und die hohe Dunkelziffer führen zu einer wichtigen Aufgabe für rekonstruktive Chirurgen weltweit.

Ziele: Bisher bekannte Operationstechniken zielen inhaltlich auf die funktionelle Wiederherstellung der Clitoris ab (Clitorisbergung), berücksichtigen aber nicht die Wiederherstellung weiterer verstümmelter Strukturen wie der des Präputium clitoridis. Erst die Gesamtheit aus Form und Funktion bildet ein allumfassendes, rekonstruktives Ziel und hilft die genitale Identität und Normalität der Patientinnen zu re-etablieren.

Material/Methode: Vorgestellt wird eine neu entwickelte, lokale Lappenplastik namens omega-domed flap (OD-Lappenplastik), zur Rekonstruktion des Präputium clitoridis und Ummantelung des geborgenen Clitorisstumpfes. Die OD-Lappenplastik wird konzeptionell in die funktionelle Rekonstruktion der Glans clitoridis nach ritualer Genitalverstümmelung Typ I-III integriert, und kann mit der Labienrekonstruktion mittels anterior Obturator Artery Perforator flap (aOAP-Lappenplastik) kombiniert werden.

Ergebnisse: Der geborgene Clitorisstumpf wird durch die OD-Lappenplastik in Form und Funktion unterstützt. Die anatomischen Verhältnisse der anterioren Vulva nach FGM werden nahezu normalisiert.

Diskussion: Die OD-Lappenplastik führt zu einer stabilen, funktionell unterstützenden und formgerechten Rekonstruktion der Regio clitoridis nach FGM. Die Patientinnen profitieren von einer standardisierten Operationstechnik, die zudem individuell an die Gegebenheiten angepasst werden kann. Die OD-Lappenplastik erweitert damit effektiv das operative Repertoire der rekonstruktiven Genitalchirurgie und vervollständigt komplexe Rekonstruktionen in Verbindung mit der aOAP-Lappenplastik.