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Rekonstruktion der Kopfhaut mittels vakuumassistierter Vitalisierung einer Kollagen-Elastin-Matrix und Spalthauttransplantation
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Published: | September 10, 2012 |
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Einleitung: Die Bedeutung des Dermisersatzes bei Deckung mit Spalthaut ist seitens der Verbrennungschirurgie hinlänglich bekannt und etabliert. Die Verwendung von Kollagen-Elastin-Matrices setzt jedoch ein gut durchblutetes Wundbett voraus. Ein gängiges Verfahren zur Bildung von Granulationsgewebe sind Unterdruckverbände. Ziel unsere Untersuchung war die Analyse der Tauglichkeit einer vakuumassistierten Vitalisierung einer Kollagen-Elastin-Matrix mit folgender Spalthauttransplantation zur Deckung von Kopfhautdefekten.
Material und Methoden: Zwischen 03/09 und 10/10 wurde bei 8 Patienten (m=6/w=2) eine Rekonstruktion der Kopfhaut mit vakuumassistierter Vitalisierung einer Kollagen-Elastin-Matrix und folgender Spalthauttransplantation durchgeführt. Der Altersdurchschnitt lag bei 68 Jahren (Median 74,0; 35–86). Untersucht wurden die Anzahl der Eingriffe, OP-Dauer, Gesamt-OP-Dauer, Grunderkrankung, ASA-Klassifikation, Erfolgsrate, Liegedauer und die Komplikationsrate.
Ergebnisse: Durchschnittlich wurde der Defekt im 5. Eingriff mit Spalthaut gedeckt. (4.–11. Eingriff). Die durchschnittliche OP-Dauer lag bei 37 Minuten (Median 27 Min.; 5–117 Min.). Die Gesamt-OP-Dauer lag durchschnittlich bei 207 Minuten (Median 110 Min.; 96–470 Min.). In allen Fällen war ein Malignom ursächlich für den Defekt. Ein Patient war ASA I, zwei ASA II, vier ASA III und einer ASA IV. In 87,5% erfolgte eine komplikationslose Heilung, in 12,5% kam infektionsbedingt zum vollständigen Untergang der Kollagen-Elastin-Matrix. Die durchschnittliche Liegedauer lag bei 50 Tagen (Median 39 Tage, 26–89 Tage). Bis auf den Untergang einer Membran wurden keine Komplikationen beobachtet.
Schlussfolgerung: Die Rekonstruktion der Kopfhaut mittels vakuumassistierter Vitalisierung einer Kollagen-Elastin-Matrix und Spalthauttransplantation scheint eine Alternative zur Rekonstruktion mit freien Lappen darzustellen. Die kurzen OP-Zeiten erlauben es, diese Technik auch bei multimorbiden Patienten anzuwenden.