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Mitomycin-C behandelte mononukleäre Zellen des peripheren Blutes in der Composite Tissue Allotransplantation
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Published: | September 10, 2012 |
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Einleitung: Composite Tissue Allotransplantationen (CTA) eröffnen ein neues Feld der Transplantationschirurgie. Das Überleben klinischer CTAs übertrifft das von Organtransplantationen unter standardmäßiger immunsuppressiver Therapie. Hand- und Gesichtstransplantationen, die am weitesten verbreiteten Formen klinischer CTAs, haben die immunologische Forschung mit dem Ziel der Toleranzinduktion und Reduktion der Risiken von Immunsuppressiva intensiviert. Die tolerogenen Eigenschaften von mononukleären Zellen des peripheren Blutes (PBMCs), die mit dem Antibiotikum/ Zytostatikum Mitomycin C (MMC) vorbehandelt wurden, konnten bereits in experimentellen Organtransplantationen gezeigt werden. Ziel dieser experimentellen Arbeit ist es, den immunsuppressiven Effekt mit MMC vorbehandelten PBMCs auf die Abstoßung nach Hinterlauftransplantation im Rattenmodel zu untersuchen.
Material und Methoden: 55 allogene Hinterlauftransplantationen im Rattenmodell (Lewis (LW) → Brown-Norway (BN)) wurden in 6 experimentellen Gruppen durchgeführt. Gruppe A (n=10, Lewis (LW) → Brown-Norway (BN)) erhielt MMC-behandelte PBMCs systemisch (i.v.) in den nicht-transplantierten Hinterlauf. Gruppen B, C, D, E und F dienten als Kontrollgruppen. Gruppe B (n=10, (Lewis (LW) → Brown-Norway (BN)) erhielt keine Immunsuppression, Gruppe C (n=10, (Lewis (LW) → Brown-Norway (BN)) erhielt eine Standardimmunsuppression mit FK506 und Prednisolon, Gruppe D (n=10) erhielt keine Immunsuppression bei isogener Transplantation (Brown-Norway (BN) → Brown-Norway (BN)), in Gruppe E (n=10, (Lewis (LW) → Brown-Norway (BN)) wurden unbehandelte PBMCs systemisch appliziert und in Gruppe F (n=5) wurde PBS ohne Spenderzellen appliziert. Der Abstoßungszeitpunkt wurde klinisch und histologisch festgelegt.
Ergebnisse: Die klinische Abstoßung des Hinterlaufs erfolgte durchschnittlich 8,0 Tage nach Transplantation in Gruppe A (PBMCs i.v.). Der Abstoßungszeitpunkt wurde signifikant im Vergleich zu den Kontrollgruppen B, E und F verzögert (Log-Rang-Test, p<0,01).
Schlussfolgerung: Zum ersten Mal wurden mit Mitomycin C vorbehandelte mononukleäre Zellen des peripheren Blutes in einem Composite Tissue Allotransplantationsmodel angewendet, wobei sich ein signifikanter immunsuppressiver Effekt zeigte. Diese viel versprechenden ersten Ergebnisse zeigen, dass die Applikation Mitomycin C behandelter mononukleärer Zellen im Rahmen einer zellulären Immuntherapie sicher und klinisch anwendbar sind. Weitere Dosis-Effekt- und Toxizitätsstudien stehen an, um den limitierten immunsuppressiven Effekt zu verbessern und die klinische Rolle dieser Zellen in der Zukunft zu definieren.