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Der prognostische Wert von Troponin T und EKG Diagnostik bei hochspannungsassoziierten Verletzungen
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Published: | September 10, 2012 |
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Einleitung: Die Art des kardialen Monitorings bei strominduzierten Verletzungen ist sehr kontrovers diskutiert. Traditionell sind kontinuierliche EKG-Ableitungen, serielle EKG-Ableitungen und serielle Bestimmung der Herzenzyme empfohlen. Bezüglich der EKG-Ableitungen besteht ein Konsensus, die prognostische Wertigkeit der Herzenzymbestimmung (CK,CK-MB, Troponin I und T) und die Verwendung nicht invasiver und invasiver bildgebender Verfahren, wie Echokardiographie, Radionukliddarstellung des Herzens sind in ihren Ergebnissen inkonstant (Iino et al. 2002; McBride et al.1986). Die Erhöhung der CK-MB als Index einer Myokardverletzung ist unzureichend, da eine deutliche Erhöhung auch durch eine alleinige Verletzung der Skelettmuskulatur möglich ist. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass bei einer reinen Skelettmuskelverletzung durch Stromfluss eine Erhöhung der CK-MB-Fraktion von bis zu 25% möglich ist (Muehlberger et al. 2001). Bezüglich der Änderungen des Troponinspiegels gibt es keine verlässlichen Daten zum aktuellen Zeitpunkt (Kim et al. 2009).
Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Analyse aller Patienten die zwischen 1995 und 2010 aufgrund von strominduzierten Verbrennungen auf unserer Verbrennungsintensivstation aufgenommen wurden. Bei 47 Patienten mit Hochspannungs- (n=22) und Lichtbogenverbrennungen(n=25) konnte retrospektiv ein Aufnahme EKG ausgewertet werden. Bei 110 Patienten (85,9%) konnte retrospektiv ein bei Aufnahme der Patienten abgenommener Troponin T und Creatininkinase MB Wert erfasst werden. Der Stromfluss wurde anhand der beteiligten Körperteile bzw. Aus- und Eintrittsmarke in horizontal und vertikal eingeteilt. Der EKG Befund wurde mit dem Pfad des Stromfluss (horizontal bzw. vertikal) und mit der Art der Stromverletzung (Hochspannung vs. Lichtbogen) verglichen. Die statistische Analyse erfolgte mit dem Statistik Programm STATA durch Gruppenvergleich nach Kruskal-Wallis sowie durch einen Zweistichproben-t-Test.
Ergebnisse: Ein Troponin T Wert über 0,03 ng/ml wurde bei 29 Patienten (26,4% der Patienten mit erfasstem Troponin T Wert bei Aufnahme) festgestellt. Es zeigten sich signifikant höhere Troponin T und Creatininkionase MB Werte bei Aufnahme in der Gruppe der strominduzierten Verbrennungen mit direktem Kontakt zur Stromquelle im Vergleich zu den Lichtbogenverletzungen (p<0,05). Eine Korrelation zwischen bei Aufnahme erhöhten Troponin T Werten und pathologischen Befunden in der EKG Diagnostik sowie klinisch relevante Herzrhythmusstörungen bestand nicht.
Schlussfolgerung: Die klinisch chemischen Parametern Troponin T und Creatininkinase MB, die bei Aufnahme erfasst wurden, waren bei den Patienten mit hochspannungsinduzierten Verletzungen mit direktem Kontakt signifikant höher als bei den Patienten mit Lichtbogenverbrennungen (p<0,05). Eine Korrelation von erhöhten Troponin T Werten bei Aufnahme und pathologischen EKG Veränderungen zeigte sich in der Subgruppe von 47 Patienten mit hochspannungsassoziierten Verletzungen nicht.Bezüglich des kardialen Monitorings der Hochspannungsverletzungen deuten die Ergebnisse sowie die vorliegende Literatur daraufhin, dass bei initial unauffälligem EKG zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme kein kontinuierliches kardiales Monitoring indiziert ist und erhöhte Herzenzyme zu diesem Zeitpunkt bei hochspannungsassoziierter Stromverletzung nur in Ausnahmefällen eine kardiale Pathologie zu Grunde liegen haben. Zur Evaluierung dieser Hinweise ist die Erhebung prospektiv-randomisierter Daten erforderlich.