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Über die Behandlung von Verbrennungskontrakturen im Rahmen von Interplast Missionen
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Published: | September 10, 2012 |
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Die plastisch-chirurgische Therapie schwerer Verbrennungskontrakturen stellt eine Domäne der Tätigkeit im Rahmen von Interplasteinsätzen dar. Diese Art zum Teil gravierend funktions-behindernder Entstellungen sind auch in der Hand eines erfahrenen Operateurs häufig eine ungewohnte Herausforderung, da die hiesige flächendeckende Primär- und Sekundärversorgung von Verbrennungsopfern das Entstehen solcher Krankheitsbilder gar nicht erst zuläßt.
Verbrennungskontrakturen können je nach Ursache praktisch überall am Körper auftreten, die funktionelle Behinderung betrifft dabei überwiegend das Gesicht und die Halsregion wie auch die großen Gelenke und die Hände. In Abhängigkeit von Ausmaß und Schwere der Primärverletzung als auch der tatsächlich entstandenen Behinderung kommen bei der sekundären Rekonstruktion Vollhauttransplantate, lokale Lappenplastiken sowie gestielte Fernlappenplastiken zur Anwendung. Selbst dramatische Krankheitsbilder mit z. T. grotesken Verbrennungsfolgen können dabei ausgesprochen wirkungsvoll behandelt werden (Abbildung 1 [Abb. 1], Abbildung 2 [Abb. 2]). Die Wiedererlangung der Gebrauchsfähigkeit von Schulter- oder Ellenbogengelenk oder die Aufhebung einer ausgeprägten mentosternalen Kontraktur stellen dabei häufig die dankbarsten Kasuistiken dar. Schwere Verbrennungen der Hände im Kindes- und Wachstumsalter führen häufig konsekutiv zu einer kompletten Aufhebung der Gebrauchsfähigkeit der betroffenen Gliedmaße, eine Wiedererlangung derselben ist hier meistens nur in sehr eingeschränktem Maße möglich.
Umso wertvoller erscheint bei der Behandlung der geschilderten Krankheitbilder ein geschulter und engagierter Counterpart vor Ort. Eine solche Partnerschaft hat sich für Interplast Germany im CERNIQUEM in Santa Cruz/Bolivien etablieren lassen, über Erfahrungen und Erfolge ebendort wird berichtet.