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43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2012, Bremen

Humanitäre Plastische Chirurgie der schweren Verbrennungskontrakturen in Entwicklungsländern

Meeting Abstract

  • presenting/speaker A. Borsche - Interplast Germany, Plastische Chirurgie Diakonie Krankenhaus, Bad Kreuznach, Germany
  • J.-P. Sieber - Interplast Germany, Plastische Chirurgie Diakonie Krankenhaus, Bad Kreuznach, Germany
  • P. Monticelli-Mayer - Interplast Germany, Plastische Chirurgie Diakonie Krankenhaus, Bad Kreuznach, Germany

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bremen, 13.-15.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocFV21

doi: 10.3205/12dgpraec032, urn:nbn:de:0183-12dgpraec0325

Published: September 10, 2012

© 2012 Borsche et al.
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In den letzten 30 Jahren hat INTERPLAST-Germany über 60.000 Patienten in 900 Einsätzen in Entwicklungsländern auf der ganzen Welt operiert. Bei einem Drittel der Fälle handelt es sich um Verbrennungen mit teilweise extremen funktionsbehindernden Kontrakturen, die allein durch eine Hauttransplantation nicht ausreichend versorgt sind. Dabei haben sich Behandlungsstrategien herauskristallisiert, die sich an den eingeschränkten Möglichkeiten der Entwicklungsländer orientieren und sicher durchzuführen sind.

So erfordert die Plastische Chirurgie der späten Verbrennungsfolgen bei komplexen Vernarbungen meist eine Kombination von verschiedenen Techniken, deren Wertigkeit von der Effektivität und Risikoarmut in der Anwendung abhängt. Natürlich sind bei der Wahl der Rekonstruktionstechnik die Qualität des angrenzenden Gewebes und die vorhandenen Haut-Weichteil-Reserven entscheidend. Nach Kontrakturlösung haben sich zur Defektdeckung vor allem im Gelenkbereich fasziokutane Schwenklappen kombiniert mit Hauttransplantaten bewährt, da auf diese Weise ein maximaler Längengewinn erreicht und ein Kontrakturrezidiv vermieden werden kann. Z-Plastiken und Y-V-Plastiken sind zwar sicher durchzuführen, doch bringen sie bei schwersten Kontrakturen oftmals nur einen begrenzten Funktionsgewinn, insbesondere wenn nur vernarbtes Gewebe verschoben wird.

Das postoperative Therapieregime unterscheidet sich in vielen Entwicklungsländern von unseren Standards zu Hause, da meist eine Kompressions- oder Physiotherapie nicht konsequent durchgeführt werden kann. Ermutigende Beispiele aus Bolivien, Peru, Indien und Nepal zeigen aber, dass auch mit einfachen Mitteln eine kostengünstige Versorgung zu realisieren ist.

Durch wiederholte Einsätze am selben Ort und in enger, vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den einheimischen Kollegen ist es immer wieder möglich, auch Langzeitergebnisse mit zu verfolgen. Hier sind vor allem die Lappenplastiken den Spalthauttransplantationen deutlich überlegen, da sie bei Kindern auch mitwachsen. Kontrakturrezidive durch unvollständige Transplantateinheilung oder Schrumpfung erfordern erneute rekonstruktive Maßnahmen wie auch muskulokutane oder perforatorgestielte Schwenklappenplastiken.

Solange keine flächendeckende plastische Akut-Versorgung für Verbrennungsopfer in Entwicklungsländern realisiert werden kann, werden weiterhin unzählige Patienten auf eine sekundäre Rekonstruktion angewiesen sein (Abbildung 1 [Abb. 1], Abbildung 2 [Abb. 2]).