Article
Die Rolle der Nervendekompression bei der Behandlung chronischer Wunden des Diabetikers an den unteren Extremitäten
Search Medline for
Authors
Published: | September 10, 2012 |
---|
Outline
Text
Die Polyneuropathie des Diabetikers wird meist als irreversible, progrediente und unausweichliche Spätfolge des Diabetes mellitus angesehen.
Dellon und andere haben in vielen Publikationen seit mehr als 20 Jahren nachgewiesen, dass auch Nerven, die durch die Zuckerkrankheit einen Strukturschaden erlitten haben von einer chirurgischen Entlastung profitieren können. Dies gilt besonders, wenn ein positives Hoffmann-Tinel-Zeichen auf die Nervenkompression hinweist.
Seit Mitte 2008 bieten wir diabetischen Patienten mit Polyneuropathie, die wegen chronischer Wunden an den unteren Extremitäten einen operativen Eingriff brauchen die Nervendekompression des Nervus peronaeus bzw. Nervus tibialis posterior im Rahmen dieser Behandlung an. Wir haben feststellen können, dass auch Patienten mit fortgeschrittener PNP, die kein präoperatives Hoffmann-Tinel-Zeichen hatten, einige Monate später Zeichen einer Nervenregeneration mit Entwicklung einer Schutzsensibilität boten.
Wir führten bei 31 Patienten mit Diabetes mellitus Nerven- Entlastungen an den unteren Extremitäten durch (24 Männer, sieben Frauen), bei 4 Patienten operierten wir im Verlauf auch das gegenseitige Bein.
Wir stellen unsere Ergebnisse mit Fallbeispielen und quantitativer Sensibilitätsmessung (PSSD) vor.
Da in dieser Problemgruppe jede Funktionsverbesserung wertvoll ist für die langfristige Mobilität des Patienten, sollte unserer Meinung nach diese Behandlungsmöglichkeit viel häufiger zum Einsatz kommen.