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IDDSI-konforme Rezepte mit oralen Kontrastmitteln für die radiologische Dysphagiediagnostik
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Published: | August 20, 2024 |
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Zusammenfassung
Hintergrund: Die Videoflouroskopie des Schluckaktes (VFSS) gilt neben der flexiblen endoskopischen Schluckuntersuchung (FESU) als Goldstandard in der Diagnostik von Dysphagien. Die individuelle Kostformempfehlung sollte bei der Behandlung von Dysphagiepatienten nach der International Dysphagia Diet Standardization Initiative (IDDSI) erfolgen. Ziel dieser Studie war es, standardisierte röntgendichte Texturstufen für die VFSS zur Reproduktion der IDDSI Level 0–7 in unterschiedlichen Konstellationen verschiedener Kontrast- und Andickungsmittel zu erzeugen, um valide Ergebnisse der VFSS im Hinblick auf die Schlucksicherheit und -effizienz zu erlangen.
Material und Methoden: Die verschiedenen Rezepturen wurden mithilfe von IDDSI-Testmethoden bestimmt und ihre radiologischen Eigenschaften mithilfe eines Philips MultiDiagnost Eleva-Durchleuchtungssystems und zwei verschiedener flüssiger Kontrastmittel untersucht (bariumhaltiges (Micropaque®) u. jodbasiertes (Telebrix®)).
Ergebnisse: Die Homogenität der Rezepte nahm mit zunehmenden IDDSI-Werten ab, der Kontrast war für eine videofluoroskopische Untersuchung für alle IDDSI-Level ausreichend. Die Opazität unterschied sich zwischen den Kontrastmitteln auf Barium- und Jodbasis nicht signifikant.
Diskussion: IDDSI ist eine evidenzbasierte Einteilung von Texturen, die von internationalen Interessengruppen entwickelt wurde. Es besteht Kritik an den Beschreibungen der Texturlevel, da sie andere wichtige Eigenschaften wie die Fließeigenschaften, die Interaktionen der Schleimhautoberflächen als auch die Speichelzusammensetzung, nicht berücksichtigt. Die Reproduzierbarkeit der Rezepte ist möglicherweise limitiert, da die Proben ohne weitere apparative technische Geräte hergestellt wurden, um ihre Anwendbarkeit in verschiedenen Umgebungen zu erleichtern. Zudem ist die weltweite Verfügbarkeit der verwendeten Kontrastmittel nicht gewährleistet. Standardisierte, kommerziell verfügbare Stimuli für alle IDDSI-Level wären ideal, sind jedoch nicht überall zugänglich. Das Ziel dieser Studie war es, weltweit praktische und leicht umsetzbare Rezepte zu erstellen. In vivo Bewertungen stehen noch aus, und es wird erwartet, dass die Befunde der Schluckphysiologie vom Alter und der spezifischen Schluckstörung abhängen.
Fazit: Die ermittelten Rezepte scheinen gemäß der IDDSI-Richtlinie für zukünftige Patienten mit oropharyngealer und ösophagealer Dysphagie geeignet zu sein und ausreichend Kontrast aufzuweisen. Die IDDSI-Level (0–7) konnten reproduzierbar hergestellt werden. Die Eignung der Kontrastintensität in vivo sollte in einer nachfolgenden Studie bestätigt werden.
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Hintergrund
Die Videoflouroskopie des Schluckaktes (VFSS) gilt neben der flexiblen endoskopischen Schluckuntersuchung (FESU) als Goldstandard in der Diagnostik von Dysphagien. Klinische Untersuchungen ergänzen diese Methoden und dienen als Grundlage für die Schluckdiagnostik. Die individuelle Kostformempfehlung und Anpassung der Konsistenzen von Nahrungsmitteln und Getränken sollte bei der Behandlung von Dysphagiepatienten nach der International Dysphagia Diet Standardization Initiative (IDDSI) erfolgen, um global in einheitlicher Terminologie für texturadaptierte Lebensmittel und verschiedenen Flüssigkeitsstufen zu kommunizieren.
Für valide Ergebnisse der VFSS im Hinblick auf die Schlucksicherheit und -effizienz unterschiedlicher Flüssigkeits- und Lebensmittelkonsistenzen sowie -texturen, ist die Verwendung einheitlicher Rezepturen mit röntgendichten Kontrastmitteln wichtig. Ziel dieser Studie war es, standardisierte röntgendichte Konsistenzstufen für die VFSS zur Reproduktion der IDDSI Level 0–7 in unterschiedlichen Konstellationen verschiedener Kontrast- und Andickungsmittel zu erzeugen und in vitro zu überprüfen.
Material und Methoden
Es wurden die verschiedenen Rezepturen mithilfe von IDDSI-Testmethoden bestimmt und ihre radiologischen Eigenschaften mithilfe eines Philips MultiDiagnost Eleva-Durchleuchtungssystems und zwei verschiedener flüssiger Kontrastmittel untersucht: bariumhaltiges (Micropaque®) und jodbasiertes (Telebrix®) Kontrastmittel.
Ergebnisse
Alle IDDSI-Stufen zeigten bei der Durchleuchtung einen ausreichenden Kontrast und konnten in den für Schluckuntersuchungen verwendeten Mengen visualisiert werden. Die Herstellung und Verfügbarkeit waren hierbei praktisch und alltagspraktikabel und die Konsistenzstabilität der IDDSI-Kostformstufen stabil. Die Homogenität der Rezepte nahm mit zunehmenden IDDSI-Werten ab, der Kontrast war als ausreichend anzunehmen. Die Opazität unterschied sich zwischen den Kontrastmitteln auf Barium- und Jodbasis nicht signifikant.
Diskussion
IDDSI ist eine evidenzbasierte Einteilung von Texturen, die von internationalen Interessengruppen entwickelt wurde. Es besteht Kritik an den Beschreibungen der Texturlevel, da sie andere wichtige Eigenschaften wie die Fließeigenschaften, die Interaktionen der Schleimhautoberflächen als auch die Speichelzusammensetzung, nicht berücksichtigt.
Die Reproduzierbarkeit der Rezepte ist möglicherweise limitiert, da die Proben ohne weitere apparative technische Geräte hergestellt wurden, um ihre Anwendbarkeit in verschiedenen Umgebungen zu erleichtern.
Zudem ist die weltweite Verfügbarkeit der verwendeten Kontrastmittel nicht gewährleistet. Standardisierte, kommerziell verfügbare Stimuli für alle IDDSI-Level wären ideal, sind jedoch nicht überall zugänglich. Das Ziel dieser Studie war es, weltweit praktische und leicht umsetzbare Rezepte zu erstellen.
In vivo Bewertungen stehen noch aus, und es wird erwartet, dass die Befunde der Schluckphysiologie vom Alter und der spezifischen Schluckstörung abhängen.
Fazit
Die ermittelten Rezepte scheinen gemäß der IDDSI-Richtlinie für zukünftige PatientInnen mit oropharyngealer und ösophagealer Dysphagie geeignet zu sein und ausreichend Kontrast aufzuweisen.
Die IDDSI-Level (0–7) konnten reproduzierbar hergestellt werden. Die Eignung der Kontrastintensität in vivo sollte in einer nachfolgenden Studie bestätigt werden.
Anmerkung
Hierzu liegt bereits eine Zeitschriftenveröffentlichung vor: [1].