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Analyse der Stimmlippendynamik bei Ektodermaler Dysplasie mittels Highspeed-Videolaryngoskopie
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Published: | October 28, 2021 |
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Zusammenfassung
Hintergrund: Unter Ektodermaler Dysplasie (ED) werden Erkrankungen zusammengefasst, deren Ursache in erblichen Entwicklungsstörungen des äußeren Keimblattes des Embryos (Ektoderm) liegen. Neben einer deutlich verminderten Ausprägung von Zähnen, Haaren und Schweißdrüsen wurde eine reduzierte Anzahl und Funktion der Speicheldrüsen belegt, was häufig zu Kau- und Schluckbeschwerden führt. ED-Patienten beschreiben vermehrt den subjektiven Eindruck einer „kratzigen“ Stimme, was bisher allerdings kaum systematisch untersucht wurde.
Material und Methoden: 31 ED-Patienten und ein Kontrollkollektiv von 47 stimmgesunden Freiwilligen wurden in dieser Studie auf Basis des ELS-Protokolls eingeschlossen. Die Stimmlippenschwingungen wurden per High-Speed-Videoendoskopie (HSV) bei 4 kHz aufgenommen. Mit Hilfe des Glottis Analysis Tools wurden diese Aufnahmen ausgewertet und objektive Parameter zu den charakteristischen Merkmalen, wie Glottisschluss, Periodizität und Symmetrie bestimmt. Das akustische Signal wurde sowohl subjektiv als auch objektiv mit Hilfe der Stimmfeldmessung, Nordwind-Sonne-Text und mit objektiven Parametern beurteilt. Des Weiteren wurden ein Patienten-Fragebogen (VHI) und eine Speichelmengenmessung vorgenommen. Wegen der Geschlechter-spezifischen Ausprägung von ED wurde die statische Analyse separat für die männliche und weibliche Subgruppe vorgenommen.
Ergebnisse: Die Testgruppe der männlichen ED-Probanden (EDm) wies einen statistisch signifikant geringeren Speichelfluss als die männliche Kontrollgruppe (Cm) auf. Obwohl mehrere Parameter aus jedem Bereich der akustischen Analyse (z.B. Behauchtheit, Jitter und Shimmer) einen signifikanten Unterschied zwischen EDm/Cm ergaben, waren die typischerweise assoziierten HSV-Parameter (z.B. Glottal Gap Index, Amplituden- und Phasenperiodizität) nicht betroffen. Einige wenige HSV-Parameter deuten auf eine veränderte Elastizität der Stimmlippen zwischen EDm und Cm hin. In den Vergleichen der weiblichen Testgruppen war nur der VHI signifikant verschieden.
Diskussion: Die Studienergebnisse zeigen eindeutig, dass die Phonation bei männlichen ED-Patienten betroffen ist. Subjektive und objektive Parameter zur Beurteilung des akustischen Signals sind im Vergleich zur Kontrollgruppe verschlechtert. Das Schwingungsverhalten der Stimmlippen scheint durch die Krankheit nicht beeinträchtigt zu sein und eine eindeutige Korrelation zum Speichelfluss konnte nicht gezeigt werden. Die Menge des Speichels wurde aufgrund der einfacheren Zugänglichkeit zunächst als Indikator für die Menge des laryngealen Mukus auf den Stimmlippen untersucht. Die Zusammensetzung und Eigenschaften variieren allerdings, was eine eindeutige Interpretation erschwert.
Fazit: Weiterführende Untersuchungen zur Zusammensetzung und Korrelation von Speichel und laryngealem Mukus sind notwendig. Es kann vermutet werden, dass die Stimmproblematik bei männlichen ED-Patienten eher im Resonanzraum als direkt im Larynx liegt.
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Hintergrund
Unter Ektodermaler Dysplasie (ED) werden Erkrankungen zusammengefasst, deren Ursache in erblichen Entwicklungsstörungen des äußeren Keimblattes des Embryos (Ektoderm) liegen. Neben einer deutlich verminderten Ausprägung von Zähnen, Haaren und Schweißdrüsen wurde eine reduzierte Anzahl und Funktion der Speicheldrüsen belegt, was häufig zu Kau- und Schluckbeschwerden führt. ED-Patienten beschreiben vermehrt den subjektiven Eindruck einer „kratzigen“ Stimme, was bisher allerdings kaum systematisch untersucht wurde.
Material und Methoden
31 ED-Patienten und ein Kontrollkollektiv von 47 stimmgesunden Freiwilligen wurden in dieser Studie auf Basis des ELS-Protokolls eingeschlossen. Die Stimmlippenschwingungen wurden per High-Speed-Videoendoskopie (HSV) bei 4 kHz aufgenommen. Mit Hilfe des Glottis Analysis Tools wurden diese Aufnahmen ausgewertet und objektive Parameter zu den charakteristischen Merkmalen, wie Glottisschluss, Periodizität und Symmetrie bestimmt. Das akustische Signal wurde sowohl subjektiv als auch objektiv mit Hilfe der Stimmfeldmessung, Nordwind-Sonne-Text und mit objektiven Parametern beurteilt. Des Weiteren wurden ein Patienten-Fragebogen (VHI) und eine Speichelmengenmessung vorgenommen. Wegen der Geschlechter-spezifischen Ausprägung von ED wurde die statische Analyse separat für die männliche und weibliche Subgruppe vorgenommen.
Ergebnisse
Die Testgruppe der männlichen ED-Probanden (EDm) wies einen statistisch signifikant geringeren Speichelfluss als die männliche Kontrollgruppe (Cm) auf. Obwohl mehrere Parameter aus jedem Bereich der akustischen Analyse (z.B. Behauchtheit, Jitter und Shimmer) einen signifikanten Unterschied zwischen EDm/Cm ergaben, waren die typischerweise assoziierten HSV-Parameter (z.B. Glottal Gap Index, Amplituden- und Phasenperiodizität) nicht betroffen. Einige wenige HSV-Parameter deuten auf eine veränderte Elastizität der Stimmlippen zwischen EDm und Cm hin. In den Vergleichen der weiblichen Testgruppen war nur der VHI signifikant verschieden.
Diskussion
Die Studienergebnisse zeigen eindeutig, dass die Phonation bei männlichen ED-Patienten betroffen ist. Subjektive und objektive Parameter zur Beurteilung des akustischen Signals sind im Vergleich zur Kontrollgruppe verschlechtert. Das Schwingungsverhalten der Stimmlippen scheint durch die Krankheit nicht beeinträchtigt zu sein und eine eindeutige Korrelation zum Speichelfluss konnte nicht gezeigt werden. Die Menge des Speichels wurde aufgrund der einfacheren Zugänglichkeit zunächst als Indikator für die Menge des laryngealen Mukus auf den Stimmlippen untersucht. Die Zusammensetzung und Eigenschaften variieren allerdings, was eine eindeutige Interpretation erschwert.
Fazit
Weiterführende Untersuchungen zur Zusammensetzung und Korrelation von Speichel und laryngealem Mukus sind notwendig. Es kann vermutet werden, dass die Stimmproblematik bei männlichen ED-Patienten eher im Resonanzraum als direkt im Larynx liegt.