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Quantitative Analyse von organischen Stimmbandpathologien eines weiblichen Kollektivs mittels Hochgeschwindigkeitsendoskopie
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Published: | September 5, 2013 |
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Zusammenfassung
Hintergrund: Bei der visuellen Stimmdiagnostik gewinnen endoskopische Hochgeschwindigkeitsaufnahmen der Stimmlippenschwingungen an Bedeutung. Bisher erfolgt die Auswertung der Videos vorwiegend durch subjektive Bewertung der Bewegungsabläufe. Derart getroffenen Diagnosen sind von der Erfahrung des Untersuchers abhängig und weisen ein nicht hinreichendes Maß an Übereinstimmung der individuellen Einschätzungsergebnisse auf.
Material und Methode: Es wurde ein Kollektiv von 152 Frauen untersucht, welches zunächst in zwei Gruppen von 77 Gesunden und 75 Pathologien aufgeteilt wurde. Die Pathologien wurden in 4 Untergruppen gegliedert: Phonationsverdickung, Reinkeödem, Stimmlippenpolypen und Stimmlippenzysten. Die Stimmlippenschwingungen wurden mit einer Hochgeschwindigkeitskamera (4000 Hz, 256×256 Pixel) während gehaltener Phonation aufgezeichnet. Nach der Segmentierung der Hochgeschwindigkeitsvideos wurden objektive glottale Parameter und Parameter aus sogenannten Phonovibrogrammen auf ihre Aussagekraft hin analysiert. Die Parameter repräsentieren hierbei temporale als auch räumliche Eigenschaften der Stimmlippenschwingungen.
Ergebnisse: Es wurden sowohl räumliche als auch temporale Parameter identifiziert, die zur Unterscheidung der einzelnen Pathologien geeignet sind.
Schlussfolgerung: Im Rahmen der Arbeit ist es gelungen, objektive Parameter für die Auswertung von Hochgeschwindigkeitsaufnahmen der Stimmlippen zu bestimmen, um gesunde und pathologische Stimmlippenschwingungen voneinander unterscheiden zu können.
Die Arbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unter dem Projekt FOR894/1-2 „Strömungsphysikalische Grundlagen der Menschlichen Stimmgebung“ unterstützt.