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Elektrophysiologische Hörmessung bei Megalin-knock-out-Mäusen
Brainstem auditory-evoked potentials of Megalin-knock-out-mice
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Published: | September 15, 2005 |
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Zusammenfassung
Einleitung: Megalin ist ein zur LDL-Rezeptorgruppe gehörendes Membranrezeptorprotein. Untersuchungen am Innenohrepithel der embryonalen Maus zeigen, dass der Megalinrezeptor dort exprimiert wird [Ref. 1]. An erstmals zur Verfügung stehenden Megalin-Knock-out-Mäusen soll das Hörvermögen bei Fehlen des Megalinrezeptors untersucht werden.
Material und Methode: Die perinatale Überlebensrate der KO-Mäuse beträgt - bedingt durch eine hohe Missbildungsrate - lediglich 2-5%, so dass nur wenige Mäuse zur Verfügung stehen. Es erfolgte eine elektrophysiologische Phänotypisierung mittels BERA [brain electric response audiometry] unter intraperitoneale Ketanest-Rompun-Narkose. Die BERA wurde im freien Schallfeld durchgeführt.
Ergebnisse: Die Daten zeigen ein bis zu 40 dB schlechteres Hörvermögen der Knock-out-Mäuse sowohl in der Klick-Bera, als auch in der frequenzspezifischen BERA im Vergleich zu heterozygoten Kontrollmäusen.
Diskussion: Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll die Megalin-Knock-out-Maus hinsichtlich ihrer sensorineuralen Hörfunktion untersucht werden. Erste Ergebnisse zeigen einen deutlichen Hörverlust der KO-Tiere. Damit scheint ein Einfluss von Megalin auf die Innenohrfunktion im Mausmodell möglich.
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Einleitung
Megalin ist ein zur LDL-Rezeptorgruppe gehörendes Membranrezeptorprotein. Über den Megalinrezeptor erfolgt u.a. der Hauptteil der Endozytose von Aminglykosidantibiotika in der Niere adulter Säugetiere. Außerdem zeigen Untersuchungen am Innenohr der Ratte, dass der Megalinrezeptor auch dort und zwar an Stria vascularis und Reissner-Membran exprimiert wird [Ref. 2]. Darüber hinaus wurde gezeigt, dass der Megalinrezeptor im Innenohrepithel der embryonalen Maus exprimiert wird [Ref. 1]. An erstmals zur Verfügung stehenden Megalin-Knock-out-Mäusen soll das Hörvermögen bei Fehlen des Megalinrezeptors untersucht werden.
Material und Methode
Grundstein für die von uns geplanten Untersuchungen ist die elektrophysiologische Phänotypisierung (BERA [brain electric response audiometry]) von Megalin-Knock-out-Mäusen. Die perinatale Überlebensrate dieser Mäuse beträgt - vorwiegend bedingt durch eine erhebliche Fehlbildungsrate des Gesichtsschädels - lediglich 2-5%, so dass nur wenige Mäuse zur Verfügung stehen. Es wurde eine intraperitoneale Ketanest-Rompun-Narkose durchgeführt. Die Tiere wurden während des Versuchs auf ein Heizkissen zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur bei ca. 37°C gelagert. Für die elektrophysiologischen Messungen wurden Silberelektroden von 0,25 mm Dicke subkutan platziert. Die BERA wurde im freien Schallfeld durchgeführt.
Ergebnisse
Die Daten zeigen ein deutlich schlechteres Hörvermögen der Knock-out-Mäuse sowohl in der Klick-Bera, als auch in der frequenzspezifischen BERA im Vergleich zu heterozygoten Kontrollmäusen (Abbildung 1 [Abb. 1] und 2 [Abb. 2]).
Diskussion
Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll die Megalin-Knock-out-Maus hinsichtlich ihrer sensorineuralen Hörfunktion untersucht werden. Erste Ergebnisse zeigen einen deutlichen Hörverlust der KO-Tiere. Damit scheint ein Einfluss von Megalin auf die Innenohrfunktion im Mausmodell möglich.
Literatur
- 1.
- Kounnas MZ, Haudenschild CC, Strickland DK, Argraves WS (1994): Immunological localization of glycoprotein 330, low density lipoprotein receptor-related protein and 39 kDa receptor associated protein in embryonic mouse tissue. In Vivo (Athens) 8, 343-352
- 2.
- Mizuta K, Saito A, Watanabe T, Nagura M, Arakawa M, Shimizu F, Hoshino T (1999): Ultrastructural localisation of megalin in rat cochlear duct. Hear Res 129: 83-91