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20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

19.04. - 21.04.2012, Mannheim

Ist Asthma eine Infektionskrankheit? – Antibiotische Therapie bei Kleinkindern mit therapieresistentem Asthma bronchiale

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Folke Brinkmann - MHH Kinderklinik, Klinik für pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie, Hannover
  • Nicolaus Schwerk - MHH Kinderklinik, Klinik für pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie, Hannover
  • Michael Kabesch - MHH Kinderklinik, Klinik für pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie, Hannover
  • Gesine Hansen - MHH Kinderklinik, Klinik für pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Mannheim, 19.-21.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgpi44

doi: 10.3205/12dgpi44, urn:nbn:de:0183-12dgpi444

Published: March 22, 2012

© 2012 Brinkmann et al.
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Asthma bronchiale ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Die Therapie stellt jedoch gerade im Kleinkindalter eine große Herausforderung dar, da ein Teil der Kinder nicht gut auf die konventionelle antiinflammatorische Therapie anspricht. Diese Kinder leiden oft an schweren persistierenden Symptomen und müssen aufgrund schwerer Exacerbationen stationär behandelt werden.

Es gibt zunehmend Hinweise, dass bestimmte bakterielle Erreger (Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis oder Streptokokkus Pneumoniae) sowohl bei der Entstehung als auch bei Exarzerbationen des kindlichen Asthma bronchiale eine wichtige Rolle spielen.

In einer retrospektiven Studie konnten wir zeigen, dass in einer Gruppe von 42 Kleinkindern, die alle Diagnosekriterien eines schweren frühkindlichen Asthma bronchiale erfüllten, im Vergleich zu einer Kontrollegruppe bei 81% eine neutrophile Entzündung in der bronchoalveolären Lavage vorlag. Bei 59% der Patienten konnten signifikante Keimzahlen (zumeist Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis oder Streptokokkus Pneumoniae) in der Lavageflüssigkeit nachgewiesen werden. Diese Kinder wurden durchschnittlich 6 Wochen antibiotisch behandelt. In einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 6 Monaten stellte sich bei 92% der Patienten eine deutliche, anhaltende Besserung ein. Der Prozentsatz der stationären Aufnahmen sank von 69% im Jahr vor Antibiotika-Therapie auf 15% nach der Behandlung. Bei 65% der Patienten konnte die Dauertherapie entweder reduziert oder ganz beendet werden.

Unsere Beobachtungen zeigen, dass bei Kleinkindern mit schwerer bzw. therapieresistenter Atemwegsobstruktion in einem relevanten Anteil eine chronisch bakterielle Infektion der unteren Atemwege vorliegt. Diese Kinder profitieren signifikant und lang anhaltend von einer gezielten antibiotischen Therapie.