gms | German Medical Science

72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)
Joint Meeting mit der Polnischen Gesellschaft für Neurochirurgie

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) e. V.

06.06. - 09.06.2021

Factors which influence the complications of external ventricular cerebrospinal fluid drainage – a prospective evaluation of complications & standardised preventive measures & a comparative investigation of metal needles & polyurethane catheters as ventricular cerebrospinal fluid drainage-systems

Einflussfaktoren für Komplikationen der externen ventrikulären Liquor-Drainagen – eine prospektive Evaluation der Komplikationen und der standardisierten Präventionsmaßnahmen sowie vergleichende Untersuchung von Metallnadel und Polyurethan-Katheter als ventrikuläre Liquor-Drainagen-Systeme

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Ghassan Kerry - Klinikum Nürnberg/PMU, Universitätsklinik für Neurochirurgie, Nürnberg, Deutschland
  • Hans-Herbert Steiner - Klinikum Nürnberg/PMU, Universitätsklinik für Neurochirurgie, Nürnberg, Deutschland; Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie. 72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC), Joint Meeting mit der Polnischen Gesellschaft für Neurochirurgie. sine loco [digital], 06.-09.06.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocP120

doi: 10.3205/21dgnc408, urn:nbn:de:0183-21dgnc4088

Published: June 4, 2021

© 2021 Kerry et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Objective: Initiales Ziel der Studie ist herauszufinden, welche Faktoren einen Einfluss auf das Auftreten von Komplikationen bei und nach der Anlage externer ventrikulärer Liquor-Drainage (EVD) haben und mit welcher Häufigkeit diese Komplikationen vorkommen. Weitere Ziele sind die Analyse der standarisierten Präventionsmaßnahmen und die vergleichende Untersuchung von Metallnadel und Polyurethan-Katheter als EVD-Systeme.

Methods: Durchführung einer prospektiven Beobachtungsstudie anhand 200 konsekutiver Patienten (100 Patienten mit Metall-Drainage und 100 Patienten mit Polyurethan-Katheter), die mittels EVD therapiert werden. Einschlusskriterien sind Ersteinlage einer präkoronaren EVD über Bohrlochtrepanation (Bohrlochdurchmesser 1.4mm–16mm) und Alter>18 Jahre. Ausschlusskriterien sind die offene Einlage der EVD (Kraniotomie-Durchmesser>16mm) und/oder eine vorbestehende Infektionserkrankung des Zentralnervensystems. Neben den Parametern deskriptiver Statistik erfolgte die Überprüfung der statistischen Signifikanz durch den χ²-Test nach Pearson und den exakten Test nach Fisher (Signifikanzniveau p≤ ,05).

Results: 200 Patienten wurden inkludiert. 100 Patienten mit EVD aus Metall (Gruppe1) und 100 Patienten mit Polyurethan-Katheter (Gruppe2). Bei 52 Patienten (26%) traten Komplikationen auf (n25 in Gruppe1 & n27 in Gruppe2). Die Komplikationen waren Fehllage, Blutung, Infektion und Dislokation. Fehllage bei 27 Patienten (13,5%) (n12 (12%) Gruppe1 & n15 (15%) Gruppe2). Blutungen durch die EVD-Einlage bei 25 Patienten (12,5%) (n16 (16%) in Gruppe1 & n9 (9%) in Gruppe2); davon waren 4 Blutungen OP-würdig. Es traten 5 Infektionen (2,5%) auf (n2 (2%) in Gruppe1 & n3 (3%) in Gruppe2). Bei 2 Patienten (1%) traten Dislokationen auf (beide Fälle (2%) in Gruppe2). Es lag kein statistisch-signifikanter Unterschied im Auftreten von Komplikationen zwischen beiden Gruppen vor (p-Wert: ,7471 χ²-Test). Das Vorliegen einer Mittellinienverschiebung war statistisch-signifikant für das Auftreten von Fehllage (p-Wert: ,0114 Exakter Test nach Fisher). Die Einnahme von Antikoagulantien war statistisch-signifikant für das Auftreten von Blutungen (p-Wert: ,0018 χ²-Test; ,0059 Exakter Test nach Fisher).

Conclusion: Es liegt kein statistisch-signifikanter Unterschied zwischen beiden EVD-Systemen bezüglich des Auftretens von Komplikationen vor. Die Mittellinienverschiebung scheint einen Einfluss auf das Auftreten von Fehllagen zu haben und die Antikoagulation einen großen Einfluss auf das Auftreten von Blutungen.

Figure 1 [Abb. 1]