gms | German Medical Science

39th Congress of the German Society for Cataract & Refractive Surgeons (GSCRS)

German Society for Cataract & Refractive Surgeons (GSCRS) (GSCRS)

13.02. - 15.02.2025, Erlangen

Mikrofasern während und nach der Cataract-Chirurgie: Ergebnisse einer Umfrage, einer prospektiven Erhebung und einer Feldstudie

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Heinrich Gerding - Olten/CH

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 39. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Erlangen, 13.-15.02.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25dgii29

doi: 10.3205/25dgii29, urn:nbn:de:0183-25dgii294

Published: June 3, 2025

© 2025 Gerding.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Die intra- und postoperative Beobachtung von Mikrofasern im vorderen Augensegment, in Inzisionen und auf oder in Instrumenten ist ein bekanntes, in ihrer Häufigkeit, den Ursachen und möglichen Folgen bislang wissenschaftlich nicht untersuchtes Phänomen.

Methodik: Zur Beobachtung von Mikrofasern im Zusammenhang mit der Cataract-Chirurgie wurden 184 leitende Chirurgen in der Schweiz und der Bundesrepublik befragt. In der eigenen prospektiven Erhebung wurde in einer Fallserie von 1.421 aufeinanderfolgenden Cataract-Operationen das Auftreten von Mikrofasern erhoben. In unserer umfassenden Feldanalyse wurde durch eine Reihe verschiedener Messungen das Aufkommen und die Verteilung von Mikrofasern in der OP-Abteilung eingehend analysiert.

Ergebnisse: 89% (33 von 37) aller Operateure berichteten über postoperative Beobachtungen von intraokularen oder intrainzisionalen Mikrofasern nach einer Cataract-Operation. 71% der Befragten gaben die Häufigkeit solcher Beobachten mit mehr als 0,1% und 18% bei mehr als 1% aller behandelten Fälle an. Intraokulare/intrainzisionale Mikrofasern wurden ebenfalls von 89% aller Chirurgen berichtet und zwar von 44% bei mehr als jedem hundertsten Eingriff. Im Rahmen der prospektiven Erhebungen zeigten sich intraokulare, intrainzisionale oder Instrumenten-assoziierte Mikrofasern bei 4,5% aller Eingriffe. In einem Fall wurde postoperativ verbliebenes Material gefunden. Durch die Erhebung der Faserverteilungen in den OP-Räumlichkeiten konnten die Ursachen der Faserkontamination des OP-Feldes aufgeklärt werden.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der Befragung unter leitenden Cataract-Chirurgen und die eigene prospektive Erhebung der Belastung des OP-Feldes bzw. der OP-Instrumente ergaben weitgehend übereinstimmend eine häufige Beobachtung kritischer Aufkommen von Mikrofasern während und nach der Cataract-Chirurgie. Aufgrund detaillierter Analysen von Faserverteilungen des gesamten OP-Traktes konnte die Ursache für Kontaminationen des OP-Feldes und der Instrumente identifiziert werden.