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Mikrofasern während und nach der Cataract-Chirurgie: Ergebnisse einer Umfrage, einer prospektiven Erhebung und einer Feldstudie
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Published: | June 3, 2025 |
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Hintergrund: Die intra- und postoperative Beobachtung von Mikrofasern im vorderen Augensegment, in Inzisionen und auf oder in Instrumenten ist ein bekanntes, in ihrer Häufigkeit, den Ursachen und möglichen Folgen bislang wissenschaftlich nicht untersuchtes Phänomen.
Methodik: Zur Beobachtung von Mikrofasern im Zusammenhang mit der Cataract-Chirurgie wurden 184 leitende Chirurgen in der Schweiz und der Bundesrepublik befragt. In der eigenen prospektiven Erhebung wurde in einer Fallserie von 1.421 aufeinanderfolgenden Cataract-Operationen das Auftreten von Mikrofasern erhoben. In unserer umfassenden Feldanalyse wurde durch eine Reihe verschiedener Messungen das Aufkommen und die Verteilung von Mikrofasern in der OP-Abteilung eingehend analysiert.
Ergebnisse: 89% (33 von 37) aller Operateure berichteten über postoperative Beobachtungen von intraokularen oder intrainzisionalen Mikrofasern nach einer Cataract-Operation. 71% der Befragten gaben die Häufigkeit solcher Beobachten mit mehr als 0,1% und 18% bei mehr als 1% aller behandelten Fälle an. Intraokulare/intrainzisionale Mikrofasern wurden ebenfalls von 89% aller Chirurgen berichtet und zwar von 44% bei mehr als jedem hundertsten Eingriff. Im Rahmen der prospektiven Erhebungen zeigten sich intraokulare, intrainzisionale oder Instrumenten-assoziierte Mikrofasern bei 4,5% aller Eingriffe. In einem Fall wurde postoperativ verbliebenes Material gefunden. Durch die Erhebung der Faserverteilungen in den OP-Räumlichkeiten konnten die Ursachen der Faserkontamination des OP-Feldes aufgeklärt werden.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der Befragung unter leitenden Cataract-Chirurgen und die eigene prospektive Erhebung der Belastung des OP-Feldes bzw. der OP-Instrumente ergaben weitgehend übereinstimmend eine häufige Beobachtung kritischer Aufkommen von Mikrofasern während und nach der Cataract-Chirurgie. Aufgrund detaillierter Analysen von Faserverteilungen des gesamten OP-Traktes konnte die Ursache für Kontaminationen des OP-Feldes und der Instrumente identifiziert werden.