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39th Congress of the German Society for Cataract & Refractive Surgeons (GSCRS)

German Society for Cataract & Refractive Surgeons (GSCRS) (GSCRS)

13.02. - 15.02.2025, Erlangen

Einfluss der Transplantatentfaltungszeit bei Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty auf den Endothelzellverlust und die postoperative Visusentwicklung

Meeting Abstract

  • Louise Blöck - David J. Apple International Laboratory for Ocular Pathology and International Vision Correction Research Centre (IVCRC), Universitäts-Augenklinik Heidelberg
  • H.-S. Son - David J. Apple International Laboratory for Ocular Pathology and International Vision Correction Research Centre (IVCRC), Universitäts-Augenklinik Heidelberg
  • J. Lind - David J. Apple International Laboratory for Ocular Pathology and International Vision Correction Research Centre (IVCRC), Universitäts-Augenklinik Heidelberg
  • M. Friedrich - David J. Apple International Laboratory for Ocular Pathology and International Vision Correction Research Centre (IVCRC), Universitäts-Augenklinik Heidelberg
  • G.U. Auffarth - David J. Apple International Laboratory for Ocular Pathology and International Vision Correction Research Centre (IVCRC), Universitäts-Augenklinik Heidelberg
  • V.A. Augustin - David J. Apple International Laboratory for Ocular Pathology and International Vision Correction Research Centre (IVCRC), Universitäts-Augenklinik Heidelberg

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 39. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Erlangen, 13.-15.02.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25dgii22

doi: 10.3205/25dgii22, urn:nbn:de:0183-25dgii224

Published: June 3, 2025

© 2025 Blöck et al.
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Hintergrund: Der aktuelle Goldstandard in der Therapie der Fuchs´schen Hornhautendotheldystrophie (FECD) ist die Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK). Dabei ist die Injektion des Transplantates, seine Entfaltung und Anheftung an die Empfängerhornhaut der anspruchsvollste Operationsschritt. Ziel dieser Untersuchung war der Einfluss der Transplantatentfaltungszeit auf die postoperativen Parameter Endothelzellverlust und bestkorrigierter Visus.

Methodik: In dieser retrospektiven, monozentrischen Studie wurden 117 Augen von 90 Patienten mit FECD untersucht, die sich einer DMEK unterzogen. Der Endothelzellverlust und der bestkorrigierte Visus wurden nach 3 Monaten und einem Jahr postoperativ erhoben. Außerdem wurde intraoperativ die Entfaltungszeit des Transplantates gemessen. Für die gemessenen Parameter und die demographischen Daten der untersuchten Patientenkohorte wurden Mittelwerte und Standardabweichungen (±SD) berechnet. Um Korrelationen zwischen den verschiedenen Parametern zu untersuchen, wurde eine Spearman Korrelationsanalyse durchgeführt. Statische Signifikanz wurde für p<0.05 angenommen.

Ergebnisse: Für die untersuchten 117 Augen ergab sich ein Durchschnittsalter von 71,4 (±10,3) Jahren zum Zeitpunkt der DMEK. Die durchschnittliche Endothelzellzahl des Transplantates betrug präoperativ 2.572,2 (±195,3) Zellen/mm2 und 1.637,0 (±533,5)/1.612,1 (±472,9) Zellen/mm2 nach 3/12 Monaten. Dies ergab einen durchschnittlichen Endothelzellverlust von 935,2 (±513,0) bzw. 968,5 (±478,7) Zellen/mm2. Die Transplantatentfaltungszeit betrug 03:05 (±02:26) Minuten. Der bestkorrigierte Visus verbesserte sich von präoperativ 0,42 (±0,27) logMAR auf 0,19 (±0,13)/0,14 (±0,09) logMAR nach 3/12 Monaten.

Es zeigte sich keine statistisch signifikanten Korrelationen zwischen der Transplantatentfaltungszeit und dem Endothelzellverlust (p=0,397) oder dem bestkorrigierten postoperativen Visus (p=0,476).

Schlussfolgerung: In der von uns untersuchten Patientengruppe hatte eine längere Transplantatentfaltungszeit während der DMEK-Operation keinen negativen Einfluss auf die postoperative Endothelzellzahl oder die Visusentwicklung der Patienten. Damit konnte gezeigt werden, dass längere Entfaltungszeiten während der DMEK-Operation toleriert werden können, ohne das postoperative Ergebnis für die Patienten zu gefährden.