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Binokulare Summation und ihre Bedeutung für die Refraktionsplanung bei Katarakt-OP
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Published: | March 2, 2023 |
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Einleitung: Die Ausdifferenzierung von IOL-Optiken zeugt von der Suche nach Steigerung der Patientenzufriedenheit. Kern der Neuentwicklungen war im Prinzip immer die Erhöhung des ohne Brille nutzbaren Sehbereichs. Technisch wurde das durch simultan bifokale oder mehrfokale Optiken gelöst. Unerwünschte Nebenwirkung mehrerer Brennpunkte sind diverse photische Phänomene.
Zur Reduktion dieser Effekte wurde eine „neue“ Kategorie von IOL-Optiken („EdoF“) entwickelt und vermarktet. Hauptunterschied war der reduzierte Nahzusatz und die damit einhergehende Reduktion der photischen Phänomene. Der nächste Iterationsschritt war eine weitere Reduktion der Addition hin zu den sogenannten Monofokal+-Optiken. Die photischen Phänomene scheinen hier nur noch eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Da jede (weitere) Reduktion der Addition nicht nur die photischen Phänomene, sondern auch die Schärfentiefe reduziert, stellte sich die Frage wie weit man durch sinnvolle Verwendung monofokaler Standardoptiken kommen kann.
Material und Methode: An einer Gruppe von 20 Patienten werden nach Kataraktoperation mittels Phakoemulsifikation und Versorgung mit aberrationsneutralen IOL (CT Asphina 409MP; ZEISS Meditec Jena) Visuswerte monokular, binokular mit und ohne Korrektion in verschiedenen Entfernungen gemessen.
Ergebnisse: Binokulare Summationseffekte begünstigen potentiell bei sinnvoller Wahl der Zielrefraktion die Schärfentiefe.
Schlussfolgerung: Sinnvolle Nutzung bewährter Optiken im Hinblick auf Zielrefraktion kann die Schärfentiefe ohne Nutzung komplexer Systeme erhöhen.