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36th Congress of the German Society for Cataract & Refractive Surgeons (GSCRS)

German Society for Cataract & Refractive Surgeons (GSCRS) (GSCRS)

10.02. - 12.02.2022, Dortmund

Refraktive Ergebnisse nach Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty: eine Meta-Analyse

Meeting Abstract

  • Timur M. Yildirim - David J. Apple Center for Vision Research, Abteilung für Augenheilkunde, Universitätsklinik Heidelberg
  • H.-S. Son - David J. Apple Center for Vision Research, Abteilung für Augenheilkunde, Universitätsklinik Heidelberg
  • J. Meis - Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Universität Heidelberg
  • G. Łabuz - David J. Apple Center for Vision Research, Abteilung für Augenheilkunde, Universitätsklinik Heidelberg
  • R. Khoramnia - David J. Apple Center for Vision Research, Abteilung für Augenheilkunde, Universitätsklinik Heidelberg
  • G.U. Auffarth - David J. Apple Center for Vision Research, Abteilung für Augenheilkunde, Universitätsklinik Heidelberg
  • V.A. Augustin - David J. Apple Center for Vision Research, Abteilung für Augenheilkunde, Universitätsklinik Heidelberg

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 36. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Dortmund, 10.-12.02.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dgii15

doi: 10.3205/22dgii15, urn:nbn:de:0183-22dgii155

Published: February 10, 2022

© 2022 Yildirim et al.
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Hintergrund: Ziel der Studie war die Durchführung einer Meta-Analyse zur Ergründung des Ausmaßes der Refraktionsveränderung nach Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK) mit Überblick über die zugrundeliegenden Ursachen.

Methoden: Es erfolgte eine PubMed-Recherche mit folgenden Begriffen: ‚Descemet membrane endothelial keratoplasty‘, ‚DMEK‘, ‚Descemet membrane endothelial keratoplasty combined with cataract surgery‘, ‚triple-DMEK‘, in Kombination mit ‚refractive outcomes‘, ‚refractive shift‘ und ‚hyperopic shift‘. Die letzte Suche wurde am 30. August 2021 vorgenommen. Die Suche ergab 127 Artikel, von denen 29 in die Auswertung eingingen. Die refraktiven Ergebnisse nach DMEK wurden anhand eines Modells mit festen und zufälligen Effekten analysiert und verglichen. Die Ergebnisse hinsichtlich des Ausmaßes, der Art und der Ursachen für die Refraktionsverschiebung nach der Operation wurden untersucht.

Ergebnisse: Die mittlere Änderung des sphärischen Äquivalents im Vergleich zu präoperativ – im Fall von DMEK bei pseudophaken Patienten – bzw. zur präoperativen Zielrefraktion – im Fall von DMEK in Kombination mit Kataraktchirurgie – betrug +0,43 dpt [95%CI: 0,31, 0,55]. Siebenundzwanzig Studien fanden eine hyperope Verschiebung nach DMEK. Die Verschiebung lag in 19 Studien zwischen 0 und +0,5 dpt und in sechs Studien zwischen +0,5 und +1,0 dpt. Zwei Studien berichteten über eine Verschiebung von mehr als +1,0 dpt. Die maximal berichtete hyperope Refraktionsverschiebung lag bei +1,24±1,07 dpt. Nur eine Studie fand eine myope Verschiebung nach DMEK von –1,14±1,70 dpt.

Schlussfolgerungen: Eine DMEK führt zu einem leichten hyperopen Shift. Wenn die DMEK mit einer Kataraktoperation kombiniert wird, sollte eine Zielrefraktion von –0,5 D gewählt werden, um eine Emmetropie zu erreichen. Präoperative Veränderungen der Hornhautrückfläche werden als Hauptgrund für die postoperative Refraktionsverschiebung angegeben. Bei Patienten mit einer stärkeren postoperativen Aufsteilung der hinteren Hornhautkrümmung und einem höheren präoperativen Q-Wert kommt es zu einer stärkeren Verschiebung in Richtung Hyperopie. Im Falle einer geplanten Triple-DMEK müssen deshalb künftige IOL-Berechnungsformeln nicht nur die vordere, sondern auch die hintere Hornhautkrümmung berücksichtigen, um die Berechnung der IOL-Stärke zu optimieren.