Article
Refraktives und visuelles Ergebnis nach operativer Neuausrichtung von rotierten torischen Intraokularlinsen
Search Medline for
Authors
Published: | February 25, 2021 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: Ziel der Studie ist die Evaluation des refraktiven und visuellen Ergebnisses bei Patienten mit rotierten torischen Intraokularlinsen (IOL) nach operativer Neuausrichtung, mit und ohne Rückberechnung der optimalen Achse nach Implantation der IOL.
Methoden: Diese institutionelle, retrospektive Studie untersucht 39 Patienten, bei denen eine zweite Operation zur Neuausrichtung einer rotierten torischen IOL im Zeitraum von August 2013 bis Dezember 2019 durchgeführt wurde. Erhobene Daten waren die Patientendaten, biometrische Daten, prä- und postoperativer Visus und subjektive Refraktion und eine retrospektive Kalkulation der optimalen Achse mittels astigmatismfix.com.
Ergebnisse: In der Studie wurden 39 behandelte Augen untersucht (20 (51%) rechte Augen). Der Linsenaustausch wurde im Rahmen einer Katarakt- (n=29) oder einer refraktiven Operation (n=10) durchgeführt. Die postoperative Rotation von der angestrebten Achse lag bei 25.69°+/-26.06°. Der unkorrigierte Fernvisus nach Rotation verbesserte sich von 0.39+/-0.29 logMAR auf 0.27+/-0.18 logMAR. Die residuelle Sphäre wurde von 0.86+/-1.56 dpt auf 0.28+/-0.87 dpt reduziert, der residuelle Zylinder von 1.87+/-2.28 dpt auf 0.83+/-0.81 dpt. Die Vektoranalyse zeigte eine Reduktion von 0.24+/-2.08 dpt auf 0.22+/-0.79 dpt. Bei Rotation auf die präoperativ geplante Achse (51%) lag der unkorrigierte Fernvisus bei 0.24+/-0.16 logMAR mit einem residuellen Zylinder von 0.90+/-0.90 dpt. Bei Rotation auf eine zuvor neukalkulierte Achse (49%) lag der unkorrigierte Fernvisus bei 0.32+/-0.20 logMAR mit einem residuellen Zylinder von 0.76+/-0.72 dpt. IOLs mit hoher Zylinderstärke (≥2 dpt) zeigten eine höhere Reduktion des residuellen Zylinders bei Rotation auf eine neukalkulierte Achse als IOLs mit niedriger Zylinderstärke (<2 dpt) (27% vs. 9%). Der durchschnittliche Vorhersagefehler des sphärischen Äquivalents des Kalkulators astigmatismfix.com lag bei 0.54+/-0.55 dpt.
Schlussfolgerungen: Die operative Neuausrichtung von rotierten torischen IOLs verbessert den unkorrigierten Visus und reduziert residuelle Refraktionsfehler. Mittels Rückberechnung einer optimalen Achse kann ein besseres refraktives Ergebnis, vor allem für IOLs mit hoher Zylinderstärke, erzielt werden.