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35th Congress of the German Society for Cataract & Refractive Surgeons (GSCRS)

German Society for Cataract & Refractive Surgeons (GSCRS) (GSCRS)

25.02. - 27.02.2020, Dortmund (Online-conference)

Präoperative Risikoevaluation in der Kataraktchirurgie

Meeting Abstract

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  • Dobrin Kolarov - Berlin
  • C. Puk - Berlin
  • J. Linz - Berlin
  • C. Wirbelauer - Berlin

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 35. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Dortmund [online], 25.-27.02.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dgii15

doi: 10.3205/21dgii15, urn:nbn:de:0183-21dgii150

Published: February 25, 2021

© 2021 Kolarov et al.
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Einleitung: Die Kataraktoperation ist heutzutage sicher und standardisiert mit einer niedrigen Komplikationsrate. Allerdings ist die Erkennung und Berücksichtigung verschiedener Risikofaktoren für einen komplizierten Verlauf wichtig. In dieser Untersuchung wurde ein Scoring-System für das Komplikationsrisiko in der klinischen Praxis überprüft.

Material und Methoden: Für die präoperative Bewertung der OP-Schwierigkeit und das Risiko für Komplikationen wurden verschiedene Faktoren, die das Komplikationsrisiko erhöhen aufgenommen. Diese wurden mit unterschiedlicher Gewichtung als Punkte addiert und ergaben einen Risiko-Score. In einer prospektiven Untersuchung von 304 konsekutiven stationären Katarakt-Operationen wurde der Risiko-Score präoperativ vom Untersucher berechnet. Der Operateur bestimmte die Faktoren sowie der gesamte Score nach erfolgter Operation erneut und diese wurden mit den präoperativen Werten und weitere biometrische Werte verglichen.

Ergebnisse: Der präoperative Risiko-Score lag im Mittel bei 1,90 ± 2,15 und intraoperativ bei 2,68 ± 2,86 Punkte. Es zeigte eine positive Korrelation zwischen den präoperativ und intraoperativ berechneten Werten (r = 0,78, p < 0,01), wobei die letzten tendenziell höher waren. Bei den einzelnen Risikofaktoren zeigte sich eine unterschiedliche Übereinstimmung in der prä- und intraoperativen Bewertung. Die Übereinstimmung war sehr gut bei den Faktoren Sprachbarriere, PEX, Katarakttrübung; gut bei Hornhauttrübung, Adipositas, Lagerungsschwierigkeiten, enge Pupille (<4 mm), Katarakttyp traumatica; moderat bei Tamsulosin/IFIS, Tremor, reduziertem Rotreflex, Katarakttyp brunescens und schwach bei Pupillenweiten < 5 mm, enge Lidspalte, Blepharospasmus, reduzierte Kooperation. Am schwächsten war die Übereinstimmung bei der Einschätzung einer Zonulaschwäche. Mit steigender Risiko-Score-Zahl erhöhte sich auch die Komplikationsrate.

Schlussfolgerung: Die Risikostratifizierung mittels eines Scoring-Systems ermöglicht es, leicht und schnell in der präoperativen Untersuchung Patienten mit erhöhtem Risiko für komplizierte Verläufe bei der Kataraktoperation zu erkennen. Dies kann für eine genauere Patientenaufklärung, eine bessere OP-Planung und in der chirurgischen Ausbildung hilfreich sein.