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34th Congress of the German Society for Cataract & Refractive Surgeons (GSCRS)

German Society for Cataract & Refractive Surgeons (GSCRS)

13.02. - 15.02.2020, Mainz

Perioperativer Vergleich von XEN-Gelimplantat versus gedeckter Sklerotomie

Meeting Abstract

  • Marco Lechterbeck - Berlin
  • J. Feige - Berlin
  • D. Andressen - Berlin
  • C. Wirbelauer - Berlin

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 34. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Mainz, 13.-15.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dgii25

doi: 10.3205/20dgii25, urn:nbn:de:0183-20dgii252

Published: June 18, 2020

© 2020 Lechterbeck et al.
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Hintergrund: In unserer retrospektiven Beobachtungsstudie wurde untersucht, ob sich Operationsdauer, intraokularer Druck (IOD), Komplikationen und Anzahl der Revisionen bei zwei Operationsmethoden zur Behandlung des primär chronischen Offenwinkelglaukom (PCOWG) – XEN-Gelimplantat als minimal-invasives ab interno Verfahren vs. gedeckte Sklerotomie (GST) als fistulierendes Verfahren – unterscheiden.

Methoden: Es konnten bisher 108 Patienten mit der Indikation PCOWG eingeschlossen werden, bei denen eine Glaukomoperation mittels XEN-Gelimplantat (n=50) oder mittels GST (n=58) durchgeführt wurde. In beiden Gruppen wurde Mitomycin-C (MMC) subkonjunktival (0,01%) oder episkleral mit Schwämmchen (0,02%) appliziert. Erfasst wurden neben der OP-Dauer, typische Komplikationen und die Anzahl von Revisionen, unter anderem Visus, IOD, sowie die Anzahl der drucksenkenden Augentropfen. Die Patientendaten wurden präoperativ, am 1. postoperativen Tag und 2 bzw. 6 Wochen postoperativ erhoben. Als Therapieerfolg wurde ein postoperativer IOD unter 18 mmHg ohne drucksenkende Lokaltherapie definiert.

Ergebnisse: Das Alter der Patienten lag im Mittel bei 80 Jahren (XEN) und bei 74 Jahren (GST). Die Anzahl der präoperativen Augentropfen betrug im Median 2,5 (XEN) und 2,0 (GST). Es zeigte sich ein signifikant (P<0,05) unterschiedliche OP-Dauer von 14,81±6,17 Minuten (XEN) und von 18,04±2,61 Minuten (GST). Ein Therapieerfolg war nach 6 Wochen zu 66% (XEN) bzw. 75% (GST) festzustellen. Die Anzahl der postoperativen Ereignisse war in der XEN-Gruppe mit 34% gegenüber 25% (GST) höher. Insgesamt brauchten 42% (XEN) und 33% (GST) mindestens einen zweiten Eingriff. Obwohl die Anzahl der Needlings in beiden Gruppen bei 25% gleich war erfolgte in der XEN-Gruppe in 24% eine offene Revision mit MMC.

Schlussfolgerungen: Als minimal-invasives Verfahren hat die XEN-Gelimplantation eine kürzere OP-Dauer. Die Drucksenkung ist geringer als bei der GST und es müssen häufiger Zweiteingriffe eingeplant werden.