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33. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

14. - 16.02.2019, Berlin

Ab interno Kanaloplastik mit dem i-Track Katheter, bis zu Vier-Jahres-Ergebnisse

Meeting Abstract

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  • Norbert Körber - Köln
  • S. Ondrejka - Köln

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 33. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Berlin, 14.-16.02.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19dgii081

doi: 10.3205/19dgii081, urn:nbn:de:0183-19dgii0811

Published: March 1, 2019

© 2019 Körber et al.
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Hintergrund: Die Kanaloplastik ist ein gewebeschonendes Verfahren der Glaukomchirurgie. Ihr zugrunde liegt die Sondierung und Aufdehnung der Funktionseinheit Schlemmscher Kanal inklusive des Trabekelmaschenwerkes und der skleralen Kollektorgefäße. Bei der Kanaloplastik ab interno (ABIC) wird über Zugänge in die Vorderkammer operiert. Die bis zu Vier-Jahres-Ergebnisse mit dieser neuen Operationsmethode werden präsentiert.

Methode: Es wurde bei 27 Augen von 22 Patienten eine Kanaloplastik ab interno mit dem i-Track Katheter (Ellex) durchgeführt. Bei einem pseudophaken Auge als einzelne Prozedur, bei den Übrigen als kombinierter Eingriff mit Katarakt-Operation. Eingeschlossen wurden Patienten mit vorliegendem moderatem chronischem Offenwinkelglaukom und Unverträglichkeit der antiglaukomatösen Therapie, oder deren unzureichende Wirksamkeit. Die Augeninnendruckwerte (IOD) wurden applanatorisch präoperativ ohne Medikamenten wash out ermittelt, und postoperativ zum Monat 1,3,6,9,12,18,24,30,36,42,48 kontrolliert.

Ergebnis: Präoperativ lag der IOD Mittelwert bei 19,9 mmHg (Stab 5,22, n=27) unter im Durchschnitt 1,93 antiglaukomatösen Medikamenten pro Auge. Einen Monat nach der Kanaloplastik ab interno wurde ein IOD von 14,4 mmHg (Stab 3,51, n=25), 3 Monate 13,5 mmHg (Stab 3,16, n=22), 6 Monate 14,5 mmHg (Stab 2,28, n=20), 9 Monate 15,3 mmHg (Stab 2,50, n=18), 12 Monate 14,8 mmHg (Stab 2,78, n=21), 18 Monate 14,8 mmHg (Stab 3,01, n=19), 24 Monate 15,6 mmHg (Stab 3,42, n=24), 30 Monate 12,9 mmHg (Stab 3,45, n=15), 36 Monate 14,8 mmHg (Stab 3,68, n=14), 42 Monate 14,3 mmHg (Stab 2,50, n=7), 48 Monate 14 mmHg (Stab 2,83, n=2) gemessen. Die Anzahl der Medikamente im Nachbeobachtungsraum verringert sich auf 0,93 Medikamente pro Auge. 37 % der Patienten sind ohne antiglaukomatöse Medikation. Bei einem durch Trabekulektomie vorbehandeltem Auge wurde 25 Monate nach ABIC eine Kanaloplastik ab externo durchgeführt.

Schlussfolgerung: Die Kanaloplastik ab interno (ABIC) stellt ein sicheres, gewebeschonendes und vor allem hinsichtlich der dauerhaften Drucksenkung und Medikamentenreduktion ein sehr wirksames Verfahren der mikroinvasiven Glaukomchirurgie dar. Diese Fallserie zeigt unsere ersten Vier-Jahres-Ergebnisse.