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Studie zur Messung der axialen Refraktion nach Implantation der Multifokalintraokularlinse der Firma Oculentis LS-313 MF30
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Published: | March 1, 2019 |
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Hintergrund: Neben der subjektiven Fern- und Nah-Refraktion ist das Autorefraktometer PR 50/60 (Rodenstock, München) bislang unsere einzige objektive Möglichkeit, die verschiedenen Brennpunkte einer asymmetrischen Mehrstärkenlinse mit einem Messgerät zu messen. Wir prüfen, ob das iTrace Gerät (TraceyTechnologies, Houston, Texas, USA) mit seiner deutlich kleineren Eintrittspupille (ca. 1 mm) präzisere Messergebnisse für den Fern- und Nahbereich liefern kann.
Methode: Die Refraktionsdaten von 25 Augen, die im Rahmen der Kataraktchirurgie mit der MIOL MF30 (OSD Medical GmbH, Berlin, Deutschland) versorgt worden waren, wurden zwischen Juni 2016 und Juni 2018 prospektiv erhoben (Positives Votum der Ethikkommission der Universität Greifswald, unter Clinicaltrials.gov registriert [NCT03292614]). Zur Vergleichsanalyse wurden die postoperativen Refraktionswerte an folgenden Autorefraktometern gemessen: PR 60/50, iTrace, ARK-760A (NIDEK, Gamagõri, Japan), KR-800s (TOPCON, Willich, Deutschland), KR-1W (TOPCON, Willich, Deutschland). Der durch die dezentrierte iTrace-Messung induzierte Astigmatismus wurde mittels Ray-Tracing berechnet und von den iTrace-Messwerten abgezogen. Die subjektive Refraktion wurde als Referenzverfahren bestimmt. Die Auswertung erfolgte mit dem Programm STATISTICA (Version 13, StatSoft, Hamburg, Deutschland).
Ergebnisse: Das durchschnittliche Patientenalter betrug 69,84 ±8,19 Jahre (Spannweite 57 bis 85, n=25). 44% der Patienten waren weiblich. Das mittlere sphärische Äquivalent (SÄ) der subjektiven Refraktion lag nach einer medianen, postoperativen Nachbeobachtungzeit von 12,5 Monaten bei +0,36 ±0,65 dpt (Spannweite -0,75 bis +2,5). Der mittlere SÄ-Wert für das KR-W1 lag bei -0,81 ±0,56 dpt (Spannweite -1,86 bis +0,86), für das KR-800s bei -0,78 ±0,73 dpt (Spannweite -2,25 bis +1,00), für das ARK-760A bei -0,76 ±0,63 dpt (Spannweite -1,88 bis +1,13) und für das PR 60/50 bei -0,18 ±0,43 dpt (Spannweite -0,75 bis +1,25). Das SÄ für das iTrace lag im Mittel bei +0,27 ±0,64 dpt (Spannweite -0,75 bis +2,27).
Schlussfolgerung: Verglichen mit der subjektiven Refraktion, liegen die SÄs für die Autorefraktometer durchgehend zu weit im Minusbereich. Das iTrace-Wellenfrontgerät bietet mit der geringsten Abweichung und einer geringeren Streuung eine genauere Messmethode.