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32. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

15.02. - 17.02.2018, Dresden

Negative Dysphotopsie – muss noch operiert werden?

Meeting Abstract

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  • Martin Wenzel - Trier

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 32. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Dresden, 15.-17.02.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dgii113

doi: 10.3205/18dgii113, urn:nbn:de:0183-18dgii1137

Published: February 22, 2018

© 2018 Wenzel.
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Hintergrund: Bisher wurde zur Therapie der Negativen Dysphotopsie (ND) verschiedenste operative Maßnahmen angewendet. Aufgrund der Hypothese, dass die ND nicht im Auge, sondern cerebral bedingt ist und in einer Wahrnehmung des Randes des N. Opticus oder der großen Gefäßen durch eine Veränderung des Abbildungsmaßstabs von der phaken zur pseudophaken Situation bedingt ist, haben wir alternative Therapien erprobt.

Methode: In den letzten drei Jahren hatten wir von 9.500 Kataraktoperationen 100 Patienten (138 Augen), die postoperativ wegen einer ND dem Operateur vorgestellt worden sind.

Ergebnisse: Von den 100 Patienten war bei 97 Patienten die ND entweder spontan verschwunden, oder der Leidensdruck wurde nach der Aufklärung über die Ursache der ND so gering, dass kein Handlungsbedarf mehr bestand, oder die ND ist durch die Verordnung einer Brille verschwunden, auch wenn sie nur sehr schwach war. Bei 3 Patienten (3 Augen) haben diese Maßnahmen nicht geholfen und wir entschlossen uns zu einer zweiwöchigen strengen Okklusion des betroffenen Auges. Danach war die ND in allen 3 Fällen verschwunden. Über ähnlich gute Erfahrungen berichtet der belgische Kollege Thibaut Devogelaere.

Schlussfolgerung: Da in der Literatur Revisionsoperationen bei etwa 0,2% aller Kataraktoperationen angegeben worden sind, hätten wir in unserem Kollektiv inzwischen 19 Revisionsoperationen haben müssen. Durch die Kombination von Aufklärung, Abwarten, (vorübergehender) Brillenverordnung und Okklusionstherapie ist in den letzten drei Jahren keine Revisionsoperation nötig geworden.