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32. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

15.02. - 17.02.2018, Dresden

XEN – Eine Alternative zur Trabekulektomie?

Meeting Abstract

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  • Anselm G. M. Jünemann - Rostock

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 32. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Dresden, 15.-17.02.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18dgii024

doi: 10.3205/18dgii024, urn:nbn:de:0183-18dgii0248

Published: February 22, 2018

© 2018 Jünemann.
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Fragestellung: Das Feld der mikroinvasiven Glaukomchirurgie mit den verschiedensten Implantattechnologien entwickelt sich in den letzten Jahren mit einer enormen Dynamik. Beim XEN-Implantat wird wie bei der Trabekulektomie eine Ableitung des Kammerwassers in den subtenonalen Raum mit Entwicklung eines Filterkissens hergestellt. In dem Vortrag werden die postoperativen Ergebnisse bis 6 Monate nach XEN-Implantation dargelegt und im Hinblick auf die Trabekulektomie vergleichend diskutiert.

Methodik: 100 Augen von 88 Patienten mit Offenwinkelglaukomen (OWG, davon 66 primäre OWGs und 18 sekundäre OWG, Alter: 5-87 Jahre, Ø63,1±18,7 Jahre, 58 Frauen, 43 Männer) wurden operativ mit einem XEN-Gel-Stent (XEN) mit subkonjunktivaler Mitomycin C-Applikation durch einen Operateur (AJ) versorgt. Es erfolgte die Analyse von IOD, Anzahl und Frequenz der drucksenkenden Augentropfen (AT), Häufigkeit und Zeitpunkt des Filterkissen-Needlings (Filterkissenrevisionen) und der Komplikationen. Erneute oder andersartige IOD-senkende operative Maßnahmen stellten ein Abbruchkriterium dar. Die Zeitpunkte der Erhebung waren innerhalb von 4 Wochen vor XEN-Implantation, am Tag der Implantation, am ersten postoperativen Tag, 1 und 2 Wochen sowie 1, 2, 3 und 6 Monate postoperativ.

Ergebnisse: Der durchschnittliche IOD von präoperativ (n=100) 23,2 mmHg, ± 8,3, sank bis zur 2. postoperativen Woche (n=70) auf einen IOD von 14,37 mmHg, ± 7,9. Ein konstanter Wert unter 14,79 ± 5,7 mmHg, konnte bis einschließlich des 6. postoperativen Monats bei 84 Augen gehalten werden. Die durchschnittliche Anzahl an IOD-senkenden AT wurde von präoperativ 2,14 ± 0,74 (n=96) auf 0,51 ± 0,78 nach sechs Monaten (n= 51) gesenkt. Insgesamt waren 38 Filterkissen-Needlings im Mittel 3 Monate postoperativ erforderlich. Nach sechs Monaten ohne medikamentöse Therapie und ohne Filterkissen-Needling lag der IOD bei 63% aller Patienten (n=56) unter 15 mmHg, bei 16% zwischen 16-18 mmHg, und bei jeweils knapp 11% zwischen 19-20 mmHg und über 20 mmHg .

Schlussfolgerungen: Beim XEN-Gel-Implantat handelt es sich um eine filtrierende Glaukomchirurgie ab interno. Die Drucksenkung ist im Mittel geringer als nach er Trabekulektomie. Zum Erhalt des IOD-Niveaus ist ein Filterkissen-Management mit Filterkissen-Needling in bis zu einem Drittel der Patienten notwendig. In Abhängigkeit vom Zieldruck stellt das XEN-Implantat eine Alternative zur Trabekulektomie dar.