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Besonderheiten der IOL-Berechnung nach DMEK
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Published: | March 1, 2016 |
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Fragestellung: Die hintere lamelläre Keratoplastik (DSEK, DSAEK, DMEK) beeinflusst die IOL-Berechnung, weil sich Veränderungen der hinteren Hornhautgrenzfläche ergeben, die von der normalen Keratometrie nicht erfasst werden. Wir haben die optischen Eigenschaften von 42 DMEK-Augen mit einer Kohorte routinemäßiger Katarakt-Augen verglichen.
Methoden: Wir haben bei 42 DMEK-Augen und 42 konsekutiven Katarakt-Augen mittels Scheimpflug-Tomographie die vorderen und hinteren Sagittalradien der Hornhaut sowie die vom Gerätehersteller angegebene „total corneal refractive power“ (TCRP) erfasst. Aus den Radien wurde zusätzlich nach der Gullstrand-Formel die Gesamtbrechkraft der Hornhaut als „dicke Linse“ berechnet. Für die statistische Analyse wurden „matched pairs“ bezüglich TCRP gebildet.
Ergebnisse: Während sich die anterioren Sagittalradien in beiden Gruppen kaum unterschieden (7,81 ± 0,24 mm vs. 7,80 ± 0,23 mm), zeigten sich aufgrund eines veränderten Rückflächenradius’ nach DMEK Differenzen bezüglich TCRP (42,49 ± 1,42 dpt vs. 43,36 ± 1,31 dpt, t-Test P < 0,001) und in geringerem Umfang hinsichtlich Gullstrand-Gesamtbrechkraft (41,83 ± 1,38 dpt vs. 42,04 ± 1,30 dpt, t-Test P < 0,01).
Schlussfolgerung: Die von Standard-Formeln auf keratometrischer Basis berechnete IOL-Brechkraft ist nach DMEK etwas zu schwach. Laut Analyse der TCRP-Werte müsste auf eine Refraktion von –0,8 dpt gezielt werden; nach der Gullstrand-Berechnung auf –0,2 dpt. Da nicht publiziert ist, wie Firma Oculus den TCRP-Wert genau berechnet (er bildet quantitativ jedenfalls nicht die reale Brechkraft der Kornea ab), müssen Refraktionsanalysen bei pseudophaken DMEK-Patienten klären, welche Methodik die Realität besser repräsentiert. Raytracing-Analysen finden ebenfalls einen systematischen Unterschied von ≈ 0.2 dpt zwischen beiden Gruppen. Weiterhin können Artefakte der Scheimpflug-Tomographie nicht ausgeschlossen werden, so daß in naher Zukunft auch vergleichende Analysen mit anderer Messtechnik (Placido/Scheimpflug-Hybrid, OCT) geplant sind.