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Intraoperative Risiken der perforierenden Keratoplastik sind minimierbar
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Published: | March 1, 2016 |
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Hintergrund: Die schwerste Komplikation während einer perforierenden Keratoplastik (PKP) ist die expulsive Blutung. Ein Prodromalzeichen dafür kann eine Pulsation des Iris-Linsen-Diaphragmas sein. Dieser uveale Druck (Vis-à-tergo = VAT) lässt sich durch Senkung des Blutdrucks, Diamoxgabe und Hochlagerung des Oberkörpers während der Operation reduzieren. Wir untersuchten den Einfluss von nichtdepolarisierenden Muskelrelaxanzien als potenzieller Risikofaktor für eine VAT bei der PKP.
Methoden: In diese nicht-interventionelle, prospektive Studie wurden 95 Patienten mit einer PKP eingeschlossen (55 Männer, 40 Frauen). Die VAT wurde in 5 Schweregrade unterteilt: 0=keine Pulsation, 1=milde Pulsation, 2=schwere Pulsation des Iris-Diaphragmas mit Kontakt zur Hornhaut, 3=Prolaps von Irisgewebe, 4=expulsive Blutung. In Abhängigkeit von der zu erwartenden OP-Dauer wurden 3 Gruppen eingeteilt: kurze OP-Dauer bis 30 min – Mivacurium (n=30), mittlere OP-Dauer bis ca. 50 min – Atracurium (n=35), lange OP-Zeit über 90 min – Rocuronium (n=30). Die Überwachung der intraoperativen Relaxometrie erfolgte mittels train-of-four. Ebenso wurden vor und 5 min nach Narkoseeinleitung der Intraokulardruck (IOD) und die okuläre Pulsamplitude (OPA) mittels dynamischer Kontour-Tonometrie am nicht operierten Partnerauge gemessen.
Ergebnisse: Eine signifikante VAT (Schweregrade 1 bis 3) trat bei 77% der PKPs unter Mivacurium, bei 26% der PKPs unter Atracurium und bei 6,6% der PKPs unter Rocuronium auf (p<0,001). Mivacurium senkte den IOD am schwächsten (um 11%, p<0,001) im Vergleich zu Atracurium (um 29%) und Rocuronium (37%). Die stärkste relative OPA-Senkung (um 42%) während der Intubationsnarkose wurde mit Rocuronium erreicht (im Vergleich zu 40% mit Atracurium und 26% mit Mivacurium, p<0,001).
Schlussfolgerung: Mivacurium birgt ein signifikant höheres Risiko für eine VAT bei der PKP in sich. Atracurium oder Rocuronium sollten bei der PKP Minimierung des OP-Risikos bevorzugt werden. Die Autoren haben keine finanziellen Interessen.